Maxïmo Park ist Maxïmo Park ist Maxïmo Park. Es gibt wohl wenige Bands, die über einen derart ausgeprägten Signature-Sound verfügt wie die Band aus Newcastle. Auch das achte Studioalbum „Stream Of Life“ ändert wenig am Erfolgsrezept, aus dynamischen Gitarrenakkorden und Paul Smiths eindringlichem, akzentuiertem Gesang eingängig Hörbares zu zaubern.

Your Own Worst Enemy“ und „Favourite Song“ lassen schon zum Einstand die Füße wippen und bitten wenig später zum Tanz. Paul Smiths wundersames Gefühl für Kopfstimmenrefrains lässt auch die eigene Stimme kehlig ertönen, während die Leadgitarre dem Bassisten die Führung überlässt oder bei zweiterem Titel rhythmisch taktend einen zweiten Frühling beschwört. Selbst nach 20 Jahren klingen Maxïmo Park selbstsicher gefestigt in ihrem Genre.

Da darf auch Pylon-Sängerin Vanessa Briscoe Hay bei „Dormant ´Til Explosion“ mitwirken. Ihr näselnder Einsatz passt sich dem umtriebigen, schmissigen Indie-Rock an.

Derart gut, dass mit „The End Can Be As Good As The Start“ ein Bandhighlight ansteht. Basslastig startend, spielt der Titel mit dem Spannungsbogen der Gitarrensaiten, den letztendlich nur Paul Smith zu lösen vermag. Das gipfelt in einem sympathischen Chorus, den – live vorgetragen – Heerscharen mit anstimmen werden.

Selten, dass die Briten abseits dieser Klangpfade wandeln. „Armchair View“ ist eine akustische Ausnahme, die außerordentlich gelungen Paul Smiths tiefere Stimmfarbe in Szene setzt. Thematisch widmet man sich unbeachteten Warnzeichen, geäußert als passive Sozialkritik im Format eines Peter Gabriel.

Auf der Jagd nach dem schnellen Reichtum begibt man sich mit „Quiz Show Clue“. Countryesk eingefärbte Gitarren bestimmen das Klangbild, dem auch der eingängige Refrain untergeordnet wird.

So sehr, dass auch der Titeltrack „Stream Of Life“ ein wenig Anlaufschwierigkeiten hat. Percussiongetaktet darf Paul Smiths charismatischer Einsatz Zwischenmenschlichkeiten gesanglich aufarbeiten.

Doch auch Smith zweifelt mitunter an seiner Rolle, zumindest klagt er in „Doppelgänger Eyes“ über seine Maskerade. Weniger Maskerade als gelungenes Gitarrenspiel bietet der Titel speziell im kurzweiligen Refrainmodus, den auch „I Knew That You´D Say That“ beherrscht. Interessant wie man hier im Basslauf mit New-Wave-Elementen spielt, um doch wieder ein Indiefeuerwerk zu präsentieren.

Präzise taktend leitet „The Path I Chose“ den letzten Teil des Albums ein. Abgeschmeckte solide Kost, die von „No Such Thing As A Society“ mit luftigem Bass und einem hibbeligen Paul Smith abgelöst wird. Erst zur Bridge, die man souverän löst, findet man zusammen.

Maxïmo Park ist Maxïmo Park ist Maxïmo Park. Das wird sich wohl nie ändern. Und soll es auch nicht. „Stream Of Life“ lässt die Newcastler noch genauso klingen wie damals, als wir „Apply Some Pressure“ zum ersten Mal hörten, „Books From Boxes“ auf Festivals grölten und mit „Too Much Information“ die Band in unser Herz geschlossen haben.

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