Auf dem Papier wirft Aaron Maine mit seinem neuen Porches-Album den Blick zurück in seine Kindheit, er vergisst aber, dass die Hörerschaft von seinem Landleben keine Ahnung hat.

Warum die Songs über grünes Gras, Wälder und Felder klingen wie ein faulig gewordener amerikanischer Traum, bis hin zur Morbidität, dafür fehlen die Erklärungen. Sein sechstes Album verheddert sich vielmehr in einem einzigen großen Widerspruch.

Der New Yorker verbeult die Songs lieber mit Vocodereffekten, als müssten sie die einigermaßen absurden Zeilen verschleiern: „All my soul, all my dreams are rock’n‘roll“, heißt es im Schwanengesang „Music“, einer Pianoballade, auf einem Album, das auch sonst Rock’n’Roll nur am Rande streift.

Der Gap zwischen Selbst- und Fremdwahrnehmung wird unterspült von Synthpop oder elektronisch beschlagenem Akustik-Gejammer in „Rag“, „School“ oder „Itch“. Musik so einsilbig wie seine Songtitel.

Und nur, weil gelegentlich Verzerrung die gleichermaßen mit Effekten überladenen Gitarren befällt, wollen einfach keine Rock-Songs dabei rumkommen.

„Joker“ mit seinem synthetischen Four-To-The-Flour-Beat, mit seinen Daft-Punk-Stimmen für Besoffene und einer Akustik-Gitarre, die in ihrer Banalität mit Green Day konkurriert – er verkörpert vielmehr alles, was Rock’n’Roller ablehnen.

„Celebrate live, celebrate death, celebrate the worst and all the best”, singt einer, der seinen unentschlossenen Parodien noch eine Klimax verpassen wollte. Dass hier auch noch ein Banjo dazukommt, unterstreicht endgültig die völlige Ziellosigkeit dieses Albums, das Porches offenbar vor allem sich selbst schuldig war.

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