Bonnie ‚Prince‘ Billy hat heute seine neue Single „Our Home“ zusammen mit Tim O’Brien veröffentlicht. Der Song ist ein Vorgeschmack auf sein kommendes Album „The Purple Bird“, das am 31. Januar 2025 via Domino erscheint.
Während andere morgens ihren Kaffee genießen, Gemüse für die Suppe schnippeln oder auf ihre Tiefkühlpizza warten, schreibt Bonnie ‚Prince‘ Billy am Küchentisch Musikgeschichte.
Der amerikanische Singer-Songwriter Bonnie ‚Prince‘ Billy, mit bürgerlichem Namen Will Oldham, ist längst mehr als nur eine feste Größe in der Alternative-Folk-Szene. Seit Jahrzehnten verzaubert er mit seiner unverwechselbaren Mischung aus Folk, Country und experimentellem Songwriting sein Publikum. Im Januar erscheint nun sein neues Studioalbum „The Purple Bird“ – und beweist einmal mehr Oldhams beeindruckende Wandlungsfähigkeit.
Während sein 2023er-Album „Keeping Secrets Will Destroy You“ noch mit intimen, ungeschliffenen Tönen und emotionaler Tiefe überzeugte, beschreitet der Künstler nun neue Wege.
Laut MusikBlog-Review markierte „Keeping Secrets Will Destroy You“ eine bemerkenswerte Rückkehr zu Oldhams Wurzeln. Nach mehreren Kollaborationen präsentierte sich der Künstler hier wieder in seiner puristischsten Form: reduziert auf Akustikgitarre und seine unaufgeregte Stimme, dezent untermalt von Harmonien, Streichern und Orgel. Ein Album, das seine Meisterschaft im „leisen, zarten Folk mit Country-Einschlag“ eindrucksvoll unter Beweis stellte.
Nun geht Bonnie ‚Prince‘ Billy einen völlig anderen Weg und lässt sich auf eine neue kreative Zusammenarbeit ein, die seine Musik noch einmal in eine andere Richtung lenkt.
Für „The Purple Bird“ holte sich Oldham niemand Geringeren als David „Ferg“ Ferguson ins Boot – den Mann, der einst Johnny Cash zu neuem Glanz verhalf.
Was folgte, klingt wie ein Märchen aus Nashville: Die Aufnahmen entstanden ausgerechnet an Fergusons Küchentisch. Eine unkonventionelle Entscheidung, die sich als Glücksgriff erwies. Die entspannte Atmosphäre schuf den perfekten Rahmen für eine Zusammenarbeit, deren Wurzeln bis zu Cashs legendärem Cover von Oldhams „I See a Darkness“ auf „American III“ zurückreichen. Ferguson, der Oldham schlicht mit den Worten „Mach einfach deinen Scheiß, Will“ freie Hand ließ, wurde vom Produzenten zum Komplizen.
Trotz der hemdsärmeligen Herangehensweise – die Songs wurden in weniger als vier Takes eingespielt – klingt das Album wie aus einem Guss. Dafür sorgt auch die erstklassige Begleitband mit Country-Größen wie Tim O’Brien und John Anderson. Besonders O’Brien hinterließ deutliche Spuren: Neben seinem virtuosen Mandolinenspiel steuerte er auch Songwriting-Credits zur ersten Single, dem Folk-Stück, “Our Home“ bei.
Der Albumtitel, inspiriert von einer Kinderzeichnung Fergusons aus Grundschultagen, könnte passender nicht sein. „The Purple Bird“ vereint spielerische Leichtigkeit mit der gewohnten Tiefe, die Bonnie „Prince“ Billys Werk seit jeher auszeichnet. Erst zum zweiten Mal in seiner Karriere überlässt Oldham dabei einem Produzenten die Zügel – ohne dabei seine künstlerische Handschrift zu verwässern. Das Ergebnis ist eine „Nashville-Platte“, die sich über Genregrenzen hinwegsetzt und dabei tief in der Tradition verwurzelt bleibt. Man darf mit Spannung erwarten, welche Überraschungen uns dieser lila Vogel noch bescheren wird.