Vom DIY-Schlafzimmerstudio im bürgerlichen Berliner Stadtteil Steglitz in die weite Welt des Indie-Rock – Donkey Kid, bürgerlich Jurek Stricker, hat sich einen festen Platz in der Szene erarbeitet. Was einst als Bedroom Production begann, entfaltet sich nun auf seinem langersehnten Debütalbum „Heavyweight Champion“.
Schon seit seinem 13. Lebensjahr experimentiert Stricker mit Sounds und Genres, und jetzt, mit der Albumveröffentlichung, scheint er seine künstlerische Heimat gefunden zu haben. Aber Vorsicht: Donkey Kid ist nicht gekommen, um sich anzupassen – er mischt die Indie-Szene auf, und zwar mit Stil.
Mit einer geschickten Fusion aus Indie-Rock und elektronischen Elementen kreiert Donkey Kid auf „Heavyweight Champion“ einen unverwechselbaren Sound, der Erinnerungen an Bands wie The Strokes, MGMT und Gorillaz weckt.
Die meisten seiner Tracks produziert er selbst – intuitiv und experimentierfreudig. Trotz seines Erfolgs bleibt Donkey Kid seinem DIY-Ansatz treu und hat sich so als einer der vielversprechendsten Newcomer der Berliner Indie-Szene etabliert.
Jede Melodie, jeder Beat und jeder Song fühlt sich wie eine Neuerfindung an. Schimmernde Synth-Flächen und federnde Gitarrenriffs verschmelzen mit komplexen Drum-Mustern zu einem raumfüllenden Klangerlebnis.
Bereits der Opener „Your Word“, ein größtenteils instrumentales Stück, klingt derart nach einer Damon-Albarn-Produktion, dass man mehrmals hinhören muss, um seinen Ohren zu trauen.
Auch die folgenden Tracks strotzen nur so vor Gorillaz-Vibes: Indie-Rock verschmilzt mit Elektro-Pop und Synths zu einem energiegeladenen Klangbild. Der englischsprachige Gesang wandelt zwischen sehnsuchtsvoll, verzerrt und zersplittert.
Doch das Berliner Großstadt-Kind zeigt auch seine sanfte Seite. Songs wie „700 Fahrenheit“ und „Keep On Calling“ schlagen ruhigere Töne an und beweisen, dass Donkey Kid auch auf reduzierten und minimalistischen Produktionen brilliert. Diese Tracks erinnern an Indie-Bands wie Wallows und überzeugen mit subtiler Raffinesse.
Ist „Heavyweight Champion“ ein perfektes Debütalbum? Ohne Zweifel. Donkey Kid rast durch Genres und Einflüsse der letzten Jahrzehnte und schafft dennoch ein stimmiges, zusammenhängendes Projekt. Kenner kommen hier voll auf ihre Kosten. Chapeau!