Foy Vance gehört zu den Größten im Verborgenen. Der in Bangor geborene Nordire ist nicht nur ein leidenschaftlicher Sänger, sondern auch ein begnadeter Songwriter. So erhielt er erst kürzlich einen Emmy für das Songwriting von Ed Sheerans „A Beautiful Game“. Auch Sheerans Hit „Galway Girl“ stammt aus Foys Feder sowie so manch anderer Song, den er für u.a. Alicia Keys, Keith Urban oder Elton John geschrieben hat.

Foy Vance hat mit Ed Sheeran und Elton John bereits die großen Bühnen der Welt erlebt, mit seiner „Regarding The Joy Of Nothing“ Tour machte er jetzt aber in Münchens Ampere, einem kleinen Club mit Wohnzimmeratmosphäre Halt.

Bereits vor über 11 Jahren ist „Joy Of Nothing“, das zweite Album von Foy Vance erschienen, das mit „Guiding Light“ den Nordstern des irischen Songwriters enthält. Dabei hat sich Foy Vance hauptsächlich in den USA zu diesem Album inspirieren lassen. Dort hat er wohl auch seine Begleitung Bonnie Bishop getroffen, die in bester texanischer Country- und Folkmanier den Abend eröffnen darf.

Das gut besuchte Ampere ist sichtlich gespannt, als der sympathische Musiker mit dem eindrucksvollen, gezwirbelten Schnauzbart die Bühne betritt und innerhalb kürzester Zeit mit seinem energischen, emotionalen Gesang den Raum erfüllt.

Doch Vance singt nicht nur, seine Stimme ist wie ein Vulkan, die wie heißes Magma, angefüllt in seiner Herzkammer, aus ihm heraus brodelt. Die Worte seiner klagenden Songs „At Least My Heart Was Open“ oder „You and I“ untermauert er mit klampfenden Schlägen auf seine Gitarre, so dass ein Saiteninstrument gegen Ende des Konzerts mit gerissener Saite kapituliert.

Doch Foy Vance bleibt stets beherrscht, und neben dem Songwriting beherrscht er auch das Storytelling, wenn er z.B. von einem Street-Art-Alkoholikerpärchen erzählt. Das bringt ihm einige Lacher und Schmunzler ein.

Bei seinen gefühlvollen, herzzerreißenden Songs wie „First Of July“ werden aber auch einige Tränen verdrückt. Denn Vance erzählt vom Scheitern – in Beziehungen, im Leben und auch in der Hoffnung.

Als sich gegen Ende des annähernd zweistündigen Konzerts auch Bonnie Bishop zu ihm auf die Bühne gesellt, kommen die Stimmen des Publikums zum Einsatz.

„Guiding Light“ ist der traditionelle Schlusspunkt von Vances Liveauftritten. So stimmt er auch heute den Refrain „’Cause even when there is no star in sight, You’ll always be my only guiding light“ an, der vom Publikum noch lange weiter gesungen wird, nach dem Foy Vance längst die Bühne verlassen hat.

Und da ist es, dieses schöne Gefühl, gerade Zeuge von etwas Magischem geworden zu sein.

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