„Du Hast Die Welt In Deiner Hand“ sang einst Frank Spilker 2002 auf dem Die-Sterne-Album „Irres Licht“ und thematisch schließt „Wir Schulden Euch Nichts“, Opener der neuen PeterLicht-Ausgabe „Alles Klar“, weitestgehend daran an.

Dass dabei die Generation mitsingt, die die Folgen des – durch die Gewinnmaximierung zugunsten Weniger – kollabierenden Planeten nicht zu verantworten hat, wirkt dringlichkeitsverstärkend, Klimaschutz ist eben – früheren Ausführungen des derzeit amtierende Finanzministers folgend – „eine Sache für Profis“.

Soweit „Alles Klar“, wie der Kleber, an dessen Protestwirkung sich die Geister scheiden, denn der Kölner Musiker und Schriftsteller PeterLicht wäre nicht er, wenn nicht in seinen Texten die Komplexität der Dinge aus einem 360° Blickwinkel betrachtet, sich Verursacheranalysen und der naive Umgang mit der Realität die Klinke in die Hand geben würden.

Egal wie erdrückend die Krisen der Welt waren und sind, von „14 Lieder“ bis „Beton Und Ibuprofen“ hat sich Meinrad Jungblut stets die künstlerische Handlungsfähigkeit bewahrt. Entsprechend stecken auch die aktuellen Nummern voller ungebrochenem PeterLicht-Humor, der zwischen subtilem Wortwitz und verschlungenen, kausalen Zusammenhängen unterwegs ist.

Musikalisch präsentiert sich das Album des mit „Sonnendeck“ lebenslang gelabelten Künstlers introvertiert, sind die Arrangements ein Stück weg von der groovenden Grundierung, die der Vorgänger aus dem Ärmel schüttelte, hat sich dato eine leicht neblige Stimmung über die Arrangements gelegt.

„Ich Seh Den Horizont“ ist mit einer leichten Jazznote unterlegt, der „Problemlöser“ mit einem holpernden arrhythmischen Beat unterwegs, bäumt sich die folkige Grundstimmung „Baum Im Fluss“ vehement auf, schleppt sich die mit schweren Bläsern unterlegte „Deeperboosterballade“ im Stil von Bohren & Der Club Of Gore durch das Bild.

Ein leichtes Popgewand wirft sich „Einfaches Lied“ um die Schultern, worin sich der Protagonist am Ende sicher ist, dass der Planet noch ein paar Runden drehen wird.

Wenn nicht, folgen wir dem Angebot, in der Höhle seines Herzens einzuziehen, um dort den Liedern, die für ihn „Meine Welt“ bedeuten, weiter zu lauschen.

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