Teil 3 des Element-Projekts von Bloc-Party-Frontmann Kele widmet sich der Luft.. „The Singing Winds Pt. 3“ basiert erneut zum größten Teil auf Keles Stimme und E-Gitarre. Ergebnis: Schlicht, aber angenehm rhythmisch.

Ein Fakt ist schon mal geklärt: Kele ist mit einer einzigartigen und immer wunderschönen Stimme gesegnet. Die bebt in den ersten Bloc-Party-Alben noch vor ikonischen Sound-Wänden zwischen Stakkato-Rhythmen und Sehnsucht, hat aber auch schon viele weitere Platten geziert. Und hier hat sich gezeigt: eine schöne Stimme ist auch nicht alles.

Ob „The Singing Winds Pt. 3“ jetzt eher so sehr begeistert wie Keles Solo-Debütalbum und die erste Bloc-Party-Ära oder sich bei den schwächeren Veröffentlichungen einreiht, ist gar nicht so einfach zu beantworten.

Der Opener „It Wasn’t Meant To Be“ geht mit seinen zackigen Rhythmen noch mit breiter Brust voran und weckt das Interesse von Kele-Fans mit hun­dert­pro­zen­tiger Sicherheit.

Das können einige Songs auch aufrechterhalten: „The Arrangement“ lässt knirschende Riffs um die Ecke schauen, „Money Trouble“ ist mit seinen pulsierenden Backing Vocals und dem dringlichen Refrain ebenfalls unwiderstehlich. Und doch: Immer wieder scheint „The Singing Winds Pt. 3“ die Luft (!) etwas auszugehen.

Das passiert vor allem dann, wenn die elektronischen Sounds sich mehr in den Vordergrund schieben und dabei die Songstrukturen auseinanderbröseln. Kele funktioniert als Sound-Dompteur und Sänger immer vor allem dann, wenn er den Takt ganz offensichtlich angibt.

Am Ende ist eine Bewertung der Platte schwierig: Durch den hohen Output als Solo-Musiker kann Kele hier kaum etwas bieten, was nicht so in der Art auch schon auf anderen Platten zu hören ist. Und doch macht sich „The Singing Winds Pt. 3“ warm im Herzen und kann mit Highlights wie „Kintsugi“ sanfte Ausrufezeichen setzen.

Wer von Keles Sound nicht genug bekommen hat, darf sich also hier auf jeden Fall freuen – gerade die vielen Soundflächen und liebevollen Arrangements sind Grund genug zur Freude. Die meisten anderen werden sich hingegen weiterhin den bereits etablierten Alben zuwenden.

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