Zärtliche elektronische Sounds baut sich verträumt auf. Soweit bleiben sich Umme Block auf ihrem dritten Album „Nächte“ treu.

„Nichts hält Dich auf. Trau Dir nur selbst. Keine Dunkelheit dieser Welt. Hab keine Angst, wenn die Nacht bricht. Wo es leuchtet fallen Schatten. Keine Schatten ohne Licht“ heißt es im Opener „Nachtbruch“. Das ist neu. Keine Party, einfühlsam melancholisch mit Hoffnungsschimmer. Die Nacht beginnt. Auf einmal Deutsch.

„Rage“ steigert die Vorfreude, um dann die Tanznacht zu beginnen. Die analogen Synthies zeichnen ein erquickend unaufdringlich leichtgewichtiges Klanggebilde. Tanzbare Beats darunter beginnen, die Nacht zu übernehmen.

Das ziehen die beiden mit „YDWD“ konsequent weiter. „I wanna dance all night. I stay til after midnight.“ Genau das verkörpert der Track – unbeschwertes Tanzen, ohne sich mit schwermütigen Gedanken zu belasten.

Die Gedanken kommen latent grüblerisch mit „Prolog“ wieder, um fließend in „Du Sagst“ überzugehen. „Du sagst. Du sagst, was ich schon weiß. Doch Du sagst, Du sprichst es aus.“

„Breathe“ beginnt mit schwermütigem Sog. „I can‘t move. The body is a rock. I won’t do. Breathing is enough“. Um dann zum bisher tanzbarsten und technoidsten Stück der Platte zu werden. Das klingt wieder genauso wie die beiden Münchnerinnen auf der Bühne. Text im Widerspruch zur rauschenden Partynacht.

Der Titeltrack „Nächte“ wechselt zwischen leiserem Stampfen und kräftigem Druck. „Nacht, um Nacht, um Nacht, ich bin niemals gesättigt. Will ein ganzes Leben fliegen, mit dir auf diesem Teppich.“

Noch ist kein Ende der Nacht in Sicht. „Leise“ ist dann genau das. Leiser, malerischer und grüblerischer, ohne den Drive zu verlieren. „Still“ bäumt sich  nochmal zum letzten Tanz der Nacht auf, etwas Bombast klingt durch.

Zum Abschluss begrüßt „Frühlicht“ mit leisem Piano das erste Licht. Instrumental verabschieden Umme Block die Nacht und lassen in der Ruhe eine latente Sehnsucht zurück.

Abwechslungsreicher als die letzte Platte „- state of LIMBO -“ zieht sich ein Gefühlsfaden durch die ganze Platte, ohne wirklich den Eindruck eines Konzeptalbums zu machen. Der deutsche Gesang leistet einen großen Beitrag. Erfrischend angenehmer Elektro-Pop zwischen einer gewissen Schwere und unbeschwerter Lebensfreude.

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Album

Umme Block – State Of Limbo

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