Billy Nomates hat gestern ein Musikvideo zu ihrem Song „Nothin Worth Winnin“ veröffentlicht. Der Song stammt von ihrem Album „Metalhorse“, das im Mai dieses Jahres via Invada Records veröffentlicht wurde.
Das neue Video zeigt Billy Nomates von ihrer eigenwillig-poetischen Seite: Tor Maries verwandelt die Spielhallen-Ästhetik in eine Metapher für die Tücken der Musikbranche, und das mit einer Portion schwarzen Humors, die ihresgleichen sucht.
Das im Frühjahr erschienene Album „Metalhorse“ entstand unter besonderen Umständen: Während der Produktion erhielt Tor Maries die Diagnose Multiple Sklerose, ein Ereignis, das das gesamte Konzeptalbum prägte.
Der Jahrmarkt wird zu der perfekten Allegorie für ein Leben zwischen Höhenflug und Absturz, zwischen glitzernden Lichtern und rostigen Schrauben. Billy Nomates beschreibt ihren kreativen Kosmos als „verfallenden Jahrmarkt, auf dem manche Fahrgeschäfte schön sind und manche nicht“.
Diese Dualität durchzieht das gesamte Album: Angesichts von Verlust und materieller Unsicherheit hätten die Waagschalen leicht in Richtung Dunkelheit kippen können, doch Maries findet in den kleinen Glücksmomenten ihre Kraft. „Die Leonard-Cohen-Tage liegen vielleicht noch vor mir, aber im Moment muss es Hoffnung geben, selbst wenn sie nicht real ist.“
Die Bristoler Künstlerin hat damit ein Album geschaffen, das laut MusikBlog-Review „in 11 Kapiteln am Beispiel eines abgerockten Jahrmarkts das Sein in allen Höhen und Tiefen abzubilden“ versucht – und tatsächlich gelingt ihr dieses ambitionierte Vorhaben mit beeindruckender Leichtigkeit.
Der Track „Nothin Worth Winnin“ bringt diese Album-Philosophie musikalisch auf den Punkt: Tor Maries beschreibt ihre Herangehensweise an die Musikindustrie mit der Gelassenheit einer erfahrenen Jahrmarkt-Besucherin. „Am Anfang habe ich versucht, auf Sieg zu spielen. Jetzt schieße ich nur noch in den Himmel.“
Auf dem reduzierten Synth-Punk-Track sorgt sie sich über Mieträume und tickende Uhren in einem angespannten Zusammenspiel von Synthesizern, das gelegentlich von frustrierten Schreien im Hintergrund unterbrochen wird.
Das Musikvideo zu „Nothin Worth Winnin“, inszeniert von Tia Salisbury, visualisiert die gesamte Albumästhetik charmant: Tor ruft Comedian Paul Foot an und schlägt einen Jahrmarkt-Besuch vor. Seine lustlose Antwort – er würde nur mitgehen, falls sie wirklich unbedingt wolle – wird zu der perfekten Kontrastfolie für das folgende Spektakel.
Während Tor begeistert alle Attraktionen ausprobiert, von Fahrgeschäften bis zu einer Geisterbahn, bleibt Paul demonstrativ unbeeindruckt – ein wunderbar absurdes Schauspiel über die unterschiedlichen Arten, mit den Höhen und Tiefen des Lebens umzugehen.