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Black Stone Cherry – Between The Devil And The Deep Blue Sea

Fans von Lynryd Skynryd aufgepasst, hier ist vielleicht der größte neue Stern am Southern Rock-Himmel! Black Stone Cherry stammen aus dem (wie konnte es auch anders sein) südlich gelegenen Kentucky in den USA und spielen Südstaatenrock der etwas härteren Gangart. Hierzulande leider noch völlig unbekannt haben sie sich mit ihrem selbstbetitelten Debüt und dem Zweitwerk „Folklore And Superstition“ eine treue Fan-Gemeinde aufgebaut, die mit “Between The Devil And The Deep Blue Sea“ endlich neues Futter bekommt. Dem Motto folgend, dass eine Band mit dem dritten Album am Scheideweg angekommen sei (“Make it or Break it“) schaut man dem Drittling extra genau auf die Notenlinien. Soviel vorweg, die hohen Erwartungen sind nicht vergebens!

Das gesamte Langeisen ist durchzogen von krachenden Rocknummern, mit denen das Quartett komplett in die Vollen geht. Dabei ist es Schnuppe, ob man sich mit dem groovenden Opener “White Trash Millionaire“, dem straighten “Change“ oder dem fröhlichen “Like I Roll“ auseinandersetzt, alle Tracks zeugen von gelungenem Songwriting und ihrem Händchen für Hits. Die oberfette Gitarren-Arbeit in “Can´t You See“ wird sich in den Gehörgängen der Zuhörer genauso mit Widerhaken festsetzen wie der Refrain von “Such A Shame“, der wie geschaffen ist von unzähligen Duschgängern nachgeträllert zu werden. Damit sich die Songs nicht abnutzen, schlägt die junge Combo gelegentlich auch sanftere Töne an wie etwa in der romantischen Ballade “Stay“ oder dem abschließenden “All I´m Dreamin´ Of“, die mit zu den besten Tracks der Langrille zählen. Wer beim Anhören dieser Platte noch ruhig im Sessel sitzen bleiben kann sollte sich ernsthaft über einen Besuch beim Arzt Gedanken machen!

Goldkehlchen Chris Robertson, der neben dem Mikro auch einen Platz an der Gitarre hat, liefert grandiose Arbeit ab. Mit gerade einmal knapp 25 Jahren wirkt seine Stimme unglaublich reif und erinnert an allerlei gestandene Rock-Größen. Obwohl die Instrumental-Fraktion ohnehin schon einen sehr guten Job macht, thronen die Vocals ihres Sängers über allem. Das Charisma, das er an den Tag legt, müsste selbst den unmusikalischsten Menschen mitreißen. Damit auch der nötige Wumms dahinter steckt hat sich Produzent Howard Benson um die Produktion gekümmert. Aber statt alles künstlich auf Hochglanz zu polieren hat er nicht jede Ecke und nicht jede Kante abgeschliffen, wodurch die Jungs eine gute Portion ehrlichen Dreck am Leibe kleben haben.

Black Stone Cherry haben mit “Between The Devil And The Deep Blue Sea“ ein richtig starkes Machwerk aus der Trickkiste gezaubert, das dank seiner immensen Qualität nicht nur Fans vom Southern Rock anspricht und für die eine oder andere besondere Live-Performance herhalten wird. Wer das Glück hat dieses Jahr nach Rock am Ring/Rock im Park fahren zu können, kann die sympathische Combo vor Ort begutachten. Selbst wenn man bisher nur wenig mit dieser Art von Rock anfangen konnte, man sollte dieser Truppe unbedingt eine Chance geben.

© Nico Carvalho

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