Nach ihrem Debütalbum “Mirrored” aus dem Jahr 2007 gibt es nun den Nachfolger “Gloss Drop” der New Yorker Math-Rocker Battles. So wie auch bei dem vorherigen Album und typisch für den Battles Musikstil stehen Schlagzeug und Rhythmus im Vordergrund.
Dabei steht Drummer John Stanier, der früher bei Helmet spielte, eine besondere Rolle zu, wie man auch an dem Cover von “Mirrored” mit dem gelb-leuchtenden Drumkit erkennen kann.
Gesungen wird auch auf “Gloss Drop” kaum und auch sonst unterscheidet sich die Platte nicht all zu sehr von ihrem Vorgänger. Allerdings versuchen Battles offenbar mit der aktuellen Single “Ice Cream” etwas umgänglichere und radio-kompatiblere Musik zu machen.
Math-Rock gibt es ja bereits seit den 90er Jahren und entstand ursprünglich im amerikanischen, mittleren Westen mit Chicago als Zentrum und Bands wie Tortoise, Shellac, und June of 44.
Eine wichtige Rolle spielte auch Ex-Big Black Mastermind Steve Albini, der neben seiner eigenen Band Shellac auch viele der anderen Gruppen produzierte.
Math-Rock ist sehr oft nur instrumental und fokussiert sich auf Songstrukturen und Rhythmus, wobei oft auch Tempo- und Rhythmuswechsel in den Tracks verwendet werden.
Die Gitarren werden oft gesampelt oder “getapped” gespielt, das heisst, es wird auf die Saiten mit den Fingern geschlagen und nicht gezupft. Das Ganze klingt schon etwas ungewöhnlich und hinterlässt bei dem einen oder anderen unvorbereiteten Konzertbesucher schon mal Irritationen. Wenn man sich darauf einlässt, kann man jedoch einen völlig neuen Zugang zu Rythmus erhalten.
Aber da diese Art von Musik natürlich trotzdem nicht jedermanns Sache ist, gibt es hier die unzensierte Version (Vorsicht, nackte Haut!) des aktuellen Videos zu der Singleauskopplung “Ice Cream” zu sehen.
Das Video wurde von dem spanischen Filmstudio CANADA gedreht. Die in Barcelona ansäßigen CANADA gibt es seit 2008, sie bestehen aus den drei Freunden und Gründungsmitgliedern Luis Cerveró, Lope Serrano und Nicolás Méndez sowie außerdem Alba Barneda und dem später dazu gestoßenen Oscar Romagosa.
Regisseur Luis Cerveró wusste, als er den Auftrag zum Dreh des Videos erhielt, nur, dass es in dem Titel um Eiskreme geht. In dem Video verbindet er junge Mädchen, Sonne, Sommer, Spaß, also scheinbar seine Assoziation mit Eiskreme, mit zu dem Song passenden sportlich-rhythmischen Elementen.
Das Ganze ist sehr nett anzuschauen und endet in so einer Art Farb-Milch-Catchen. Es ist somit ein guter Kontrast zu der eher streng-strukturierten Musik der Battles.
Zu dem Video gibt auch ein Making Of, das jedoch eher eine alternative Version des Videos darstellt mit Hintergrund-Szenen von den Dreharbeiten.