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Nelly – M.O.

Nelly 2013 (Credit Universal Music)Wer erinnert sich nicht mehr an ,,Country Grammar“ oder ,,Hot In Here“? Nelly, eigentlich Cornell Haynes Jr. Cornell Haynes wurde 2009 zu einem der erfolgreichsten Rapper des Jahrzehnts gekürt. Nicht umsonst, mit seinen Alben ,,Country Grammar”, ,,Sweat And Suit” und ,,Nellyville” schrieb er Geschichte.

Schon als Jugendlicher gründete er die Gruppe St. Lunatics, konnte sich aber in dieser Formation außer in der Region um St. Louis nicht etablieren. Nelly entschied sich für eine Solokarriere, zudem verlor er nie seine zweite Leidenschaft aus den Augen: Das Schauspielern. So spielte er in ,,Snipes“ und ,,Spiel ohne Regeln“ mit und hatte 2011 einen Cameo-Auftritt in ,,90210″.

Dass Nelly ein Multitalent ist, beweist er immer wieder. Seine Alben verzeichneten Multi-Platin und seine Single ,,Dilemma“ mit Kelly Rowland ist die erfolgreichste neben ,,Hot In Here“. 2003 unterschrieb er einen 1-Jahres-Vertrag mit niemand geringerem als Nike und entwarf den Air Derrty. Danach wechselte er zum Konkurrenten Reebok. Nelly gibt es auch zum Trinken: Zu jedem großen Rap-Star gehört ein eigenes Getränk, Nelly taufte seines den ,,Pimp Juice“, der sich 2003 in den ersten Monaten über 1 Million Mal in den USA verkaufte.

Lange hat man nicht mehr so viel von ihm gehört. Die wenigsten wissen, dass Nelly ein cleverer Geschäftsmann ist und nach den glorreichen Nuller-Jahren vor allem hinter der Bühne als Strippen-Zieher fungierte. Privat soll er, munkelt man, mit R’n B-Sängerin Ashanti liiert sein und sogar zwei Kinder haben. Man sieht die beiden jedoch kaum in der Öffentlichkeit.

Im Mai 2010 kam schließlich das Album “Nelly 5.0”, das weit hinter den Erwartungen zurückblieb. Lediglich ,,Just A Dream“ konnte sich in den Charts platzieren und trotz riesigem Star-Aufgebot an Features wurde es alles andere als ein Meilenstein in Nellys Karriere. Für 2013 war also nun sein bis dato neuestes Abum geplant, ,,M.O“. Im Februar 2013 veröffentlichte er bereits die Vorab-Single ,,Hey Porsche“. Die Single will so gar nicht zu Nelly passen, der immer mit besonderer Beat-Untermalung und intelligenten Lyrics glänzte. Ein unfassbar durch-kommerzialisierter Popcorn-Song in dem sich Nelly zu allem Übel auch noch als Sänger versucht. Man rechnete mit dem Schlimmsten.

Aber denkst du auch, es geht nicht mehr, kommt irgendwo ein Pharrell daher: Seit August ist mit ,,Get Like Me“ der nächste Track ausgekoppelt. Nicht nur der Über-Produzent hat seine Finger im Spiel, sondern auch Rap-Prinzessin Nicki Minaj steuert ein paar Zeilen bei. Der Beat: innovativ-lässig, der Refrain: eingängig. Man hört sofort, dass Pharrell an den Reglern saß. Das Ganze entspricht nicht gerade Nellys typischem Sound, aber nach dem ,,Hey Porsche“-Fiasko ist es ein besonderer Song, der im Ohr bleibt und der dem Künstler Nelly frischen Wind einhaucht. Die ,,Country Grammar“-Dekade ist endgültig vorbei und Nelly hat sich weiterentwickelt.

Auch das Video besticht mit klarer, beinahe futuristischer Optik und man kommt nicht umhin, dass auch hier wieder Pharrell ein Wörtchen mitgesprochen haben muss. Ein wenig erinnert das Ganze an ,,Drop It Like It’s Hot“, der Mega-Hit den Pharrell einst mit Snoop Dogg (mittlerweile Snoop Lion) aufgenommen hatte.

,,M.O“ steigt gleich mit dem potentiellen Hit “Get Like Me” ein und auch Track Nummer 2, ,,Give U Dat“ kann mit angenehmen Radio-Sound überzeugen. Nichts besonderes, aber man hört hin. Die ersten Takte von ,,Rick James“ könnten tatsächlich auch von einem Justin Timberlake sein. ,,Maryland, Massachusetts“ präsentiert sich schon eher wieder im Nelly-Gewand. Ebenfalls so eingängig wie ,,Get Like Me“ ist ,,100k feat. 2 Chainz“. ,,All Around The World“ ist wieder ein debakulöser Pop-Ausrutscher, aber es sei verziehen.

Mit den Super-Hits ist es dann vorbei, aber ,,M.O.“ überzeugt doch mit seiner unglaublichen Abwechslung, den vielfältigen Features und Nellys Wandelbarkeit. Wir können nur hoffen, dass Nelly bald nach Deutschland kommt, sein geliebtes Pflaster auf der Wange ist dann ab. Dies hatte er in Gedenken an seinen Halbbruder getragen, der wegen bewaffneten Raubüberfalls 10 Jahre im Gefängnis saß. Die Strafe ist nun vorbei.

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