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David Crosby – Croz

“Thousand Roads” war das bisher letztes Solo-Album von David Crosby und das ist jetzt schon über 20 Jahre her. Tausende Kooperation hat der gute David Crosby auch schon fast hinter sich. Wenn man die nun alle aufzuzählen würde, dann könnte man schon einen ganzen Artikel damit ausfüllen.

Jetzt ist er mit “Croz” wieder als David Crosby zurück, der Mann der bei Crosby, Stills. Nash & Young wohl das beste Lied, nämlich “Almost Cut My Hair” für deren Meisterwerk “Déjà vu” schrieb. Er der immer als der “Softe” galt und von manchen sogar als der Schwächste im Team.

Neil Young war der Rebell, Stephen Stills der Intellektuelle, Graham Nash der Stille und David Crosby eher der Unauffällige. Aber damit hat man David Crosby immer Unrecht getan, denn er war praktisch der Eckpfeiler des Harmonie-Gesangs und hatte die beste Stimme von allen,

Jetzt mit “Croz” bringt der ehrwürdige Singer-Songwriter sein bestes Solo-Album seit seinem Debüt “If I Could Only Remember My Name” heraus. Natürlich ist er nicht mehr der Meister komplexer Strukturen und Tempo-Wechseln, wie bei seinen früheren Songs wie zum Beispiel “The Lee Shore”, “Long Time Gone” oder “Song With No Words“.

Die neuen Lieder sind vergleichsweise einfach strukturiert, wirken aber dennoch sphärisch. David Crosbys Qualitäten sind immer noch erhalten und genau das macht das Album so interessant.

Die Ballade “Holding On To Nothing” ist von so fragiler Schönheit und könnte glatt aus seiner Glanzzeit stammen. Einprägsame Melodien wie bei “Set That Baggage Down” dürften im Kontext eines David Crosby Konzertes die Besucher zum Mitsingen anregen.

James Raymond, sein Sohn, ist hauptsächlich für die Produktion des Albums verantwortlich. Mit ihm hat er auch die meisten der Songs zusammen geschrieben. Der Sound ist auch von Raymond stark zurecht geschneidert worden. Es ist eine zeitgemäße Produktion geworden, die sogar mit dezenter Elektronik unterlegt ist, die Songs aber nie steril klingen lässt.

Jeder, der jetzt ein Comeback à la David Bowie erwartet, wird enttäuscht sein. Aber David Crosby war noch nie ein Meister der Neuerfindung oder ein instinktiv musikalischer Wanderer. Er ist aber dennoch einer der einflussreichsten Männer seiner Zeit und es tut definitiv gut, ihn wieder zu hören.

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