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Elephant – Sky Swimming

Elephant_1Vorweg gesagt: Süßlicher Popkram ist einfach nicht mein Fall. Aber nicht nur deswegen sei das Debüt-Album des Londoner Duos Elephant hiermit in die Fahrstuhlmusik-Schublade geschoben.

“Assembly” und “Skyscraper” sind nämlich einfach eins: vor allem blumig. Sanft, die Stimme von Amelia Rivas ein wenig sirenenhaft und nicht weiter bemerkenswert. Oder, wie Elephant es selbst bezeichnen: purer Nocturnal Lo-Fi Bedroom Dreamy Beach Pop. “Allured” beginnt mit seiner Klavierbegleitung zumindest etwas akzentuierter, danach wird’s dann auch wieder schleppend zuckersüß. Auch über “Elusive Youth” gibt es nichts Besonderes zu sagen, so sehr man auch sucht.

“Shipwrecked” setzt zum ersten Mal zumindest ansatzweise auf Rhythmus-Akzente. Der Anfang erinnert tatsächlich an Wellen, die regelmäßig an den Strand schlagen. Wenn das Arrangement einen Schiffbruch darstellen soll, dann war es auf jeden Fall ein sanftes Dahinsinken in tropischen Gefilden – und kein tosender Untergang in aufgewühlt brüllender See.

Das flüsternde “Torn Tongues” wirkt im Vergleich dazu schon fast atemlos, aber alles in allem immer noch süß gesittet und gedämpft. Ein wenig Tempo bringt “Come To Me” mit, aber: nur ein wenig. Ein kleines bisschen plus Saxophon, was einem nach der schläfrigen Elegie der vorangegangen Tracks aber geradezu rasant vorkommt. “TV Dinner” ist dementsprechend beinahe von ekstatischer Fröhlichkeit. Aber eben immer nur vergleichsweise.

“Sky Swimming” allerdings kann seine Berechtigung als Titeltrack beweisen: Mit ein wenig mehr Struktur, ein wenig mehr Rhythmus, fasst er das Träumerische und Schwebende, was das Soundspektrum von Elephant ausmacht, in einem Song zusammen. “Golden” und das fast klassische startende “Shapeshifter” danach hätte nicht mehr unbedingt sein müssen. Sie schaden dem Eindruck dieses überraschungsfreien Albums aber auch nicht.

Wenn man nachliest, findet man französischen Hip-Hop und 80s Disco als Elephant-Einflüsse genannt. Wo die sich auf “Sky Swimming” verstecken, bleibt allerdings ein Rätsel.

Kurz: Wer Emotionen und Abwechslung sucht, der ist bei Elephant und “Sky Swimming” falsch. Wer sein Schlafzimmer oder seinen Strand ein wenig melancholisch-träumerisch klanguntermalen möchte, ohne allzu genau hinhören zu müssen: Here You Go.

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