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The Horrors – Luminous

The Horrors - LuminousDie englische Band The Horrors sind schon ein Phänomen für sich. Ihre ersten Alben wurden von der Presse in den Himmel gelobt und man konnte schon förmlich den Hype riechen. Aber der kommerzielle Erfolg blieb aus. Ihre eigenwillige Mischung aus Electronica, Psychedelic und Shoegaze ist schon gewöhnungsbedürftig. Aber wenn sie einen mal gepackt hat, dann lässt sie einen auch nicht mehr los. Was bei The Horrors vor allem auffällt, ist, dass sie sich mit jedem Album steigern. Dies ist ja heutzutage eher ungewöhnlich, denn bei den meisten Bands ist beim dritten Album schon der Ofen aus.

Jetzt bei Album Nummer 4 in sieben Jahren, namens “Luminous“, geht es noch einen Level höher. Nicht die berühmte “Stagnation auf hohem Niveau”, ein Satz der in der Musikpresse so beliebt ist. Der hypnotisierende Opener “Chasing Shadows” fängt ganz minimal an und steigert sich zu einer wahren Pop-Hymne.

Ja, richtig gelesen: “Pop”, denn dieser ist auf “Luminous” präsenter denn je. Zwar sind die drogengeschwängerten Melodien noch vorhanden, aber alles klingt fokussierter. Als hätten The Horrors ein bisschen aufgeräumt in ihrem Musik-Kosmos. Diese Entschlackungskur steht ihnen jedoch gut zu Gesicht, wie man auch auf “So Now You Know” gut heraushören kann. Es ist nicht so, als würden sie sich in eine biedere Pop-Band verwandeln, nein das ist nicht der Fall. Sie machen das ganz geschickt, indem sie den Song mit sehr viel Melodie anreichern, ohne diesen jedoch banal klingen zu lassen.

Wenn man einen Kritikpunkt finden will, und den findet man ja immer, wenn man nicht will, dann, dass Faris Badwans Stimme doch manchmal etwas zu steif rüber kommt. Er hat eine schöne Stimme, macht aber leider nicht genug aus dieser. Ausnahme ist der absolute Höhepunkt des Albums “I See You”. Hier bekommen wir einen fantastischen Song aufgetischt, der ein echter Ohrwurm ist. In diesem Stück zeigt Faris dann doch ein bisschen, dass sein Stimmorgan abwechslungsreicher ist als man annimmt.

Eine Reise in die eigene Vergangenheit machen The Horrors dann mit dem Schlusslied “Sleepwalk”. Hier kombinieren sie ihre Historie mit der Gegenwart. Soll heißen, ihr “alter” psychedelischer Klang kommt wieder stärker zum Vorschein und wird mit den neuen Pop-Anleihen kombiniert. Diese Verschmelzung von beiden Stilen grenzt fast schon an Perfektion.

The Horrors haben uns mit “Luminous” positiv überrascht und, da sie schon ihrem dem letzten Werk “Skying” kommerziell auf dem Weg nach oben waren, wäre die logische Folge eine Steigerung in den Charts. Denn wenn eine Band es verdient hätte, dann The Horrors.

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