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Wir sind Hinterwäldler – Alvvays im Interview

Alvvays (Credit Jess Baumung)Sound zum Feiern und zum Träumen gleichzeitig. Das liefert die Band Alvvays aus Kanada. Molly Rankin, Kerri Maclellan, Alec O’Hanley, Brian Murphy und Phil MacIsaac legen ein Debüt-Album hin, das von Anfang bis Ende überzeugt. Songs wie „Adult Diversion“ oder „Marry Me, Archie“ haben einen ganz besonderen Charme, irgendwo zwischen Lebensfreude und Melancholie. MusikBlog hat sich zur Veröffentlichung des Albums mit dem Gitarristen Alec O’Hanley unterhalten.

MusikBlog: Für eine Newcomer-Band klingt ihr ziemlich professionell. Macht ihr schon länger zusammen Musik?

Alec: Die Jungs in unserer Band kennen sich schon seit ihrer Kindheit. Wir sind alle Hinterwäldler aus der kanadischen Seeprovinz. Es gab eine Band, in der ich, Brian und Phil spielten, das war so im Stil der Buzzcocks. Molly und Kerri waren Nachbarn in einer einfachen Gegend am Wald. Ich und Molly haben uns dann bei einem Konzert in Halifax, Nova Scotia, getroffen.

MusikBlog: Wie war die Arbeit am Debüt-Album?

Alec: Wir sind ins Flugzeug gestiegen und flogen quer über das Land bis nach Calgary, das Finanzzentrum der hässlichen kanadischen Öl-Industrie. An Bord hatten wir unsere große hölzerne Brian-Eno-Orgel gut verstaut. Wir liebten es mit Chad VanGaalens Circuit-Bent-Synthesizern herumzubasteln und mit den Modular-Drum-Machines. Chad ist ein perfektionistischer Künstler. Er konnte mit seinen Bongos den Sound des Albums noch verfeinern. Wir neigen dazu ein bisschen verschlossener zu sein als die freakige Szene in der Gegend von Alberta. Chad hat uns aber geholfen, es einfach mal laufen zu lassen.

MusikBlog: Gab es gar keine Probleme bei der Produktion?

Alec: Wir haben es geschafft, eine sehr gute Stimmung bei der Arbeit zu erzeugen. Aber ab und zu war es schon schwierig. Wir sind ohne Schlagzeuger nach Calgary gekommen und mussten dann ein paar Free-Jazz-Drummern zeigen wie unsere Songs gehen. Einer von ihnen war richtig gut, wurde dann aber mitten unter der Produktion krank. Wir haben dann für den Rest der Aufnahmen nochmal auf einen anderen Schlagzeuger gewechselt. Der Arbeitsprozess ist nicht immer schön.

MusikBlog: Dann braucht ihr vielleicht ein bisschen Urlaub von eurer Musik. Wohin würdet ihr zusammen verreisen, wenn ihr Zeit hättet und ich euch jetzt eine Reise schenken würde?

Alec: Was ist schon Urlaub ohne ein bisschen Musik, die kommt immer mit. Schweden soll jetzt im Sommer der schönste Ort auf dem Planeten sein, hab ich gehört. Melanesien, die pazifischen Inselgruppen wären auch interessant. Da gibt es einen wunderbaren Chor der Melanesischen Bruderschaft. Das wäre echt ein Spaß, wenn wir auf den treffen.

MusikBlog: Wie wärs denn mit Deutschland? Wann kommt ihr hier mal für eine Tour vorbei?

Alec: Wir arbeiten gerade dran. Wir würden gerne mal kommen und unsere Melodien dem deutschen Publikum präsentieren. Das wird eine richtige Hit-Parade.

MusikBlog: Vielen Dank für das Interview.

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