Es ist der Morgen des 16.Septembers 2014, an dem ich nichts ahnend meine alltägliche Morgenroutine durchführe: Eine Tasse Kaffee mit Milch, ohne Zucker und ab an den PC um zu sehen, was es Neues gibt im World Wide Web. Während ich genüsslich vor mich hin gähne, stolpere ich plötzlich über einen interessanten Facebook-Eintrag der Band Kraftklub – sie spielen im Zuge ihrer „Konvoi in Schwarz“-Tour ein Konzert in Wien und zwar noch heute Abend!

Wo und wann man die Eintrittsbändchen dafür bekommt beziehungsweise das Konzert stattfindet, erfährt man, sobald in den sozialen Medien 2000 mal #wien in Kombination mit #inschwarz gepostet wurde. Die momentane Anzahl der Posts lässt sich auf der Kraftklub-Homepage ablesen.

10:00 Uhr Es sind bereits 1500. Da helfe ich doch gerne mit. *Klick* 1501. So, jetzt kann es ja nicht mehr lange dauern.

12:00 Uhr Falsch gedacht – es wird länger dauern. 1675 mal gepostet.

14:00 Uhr Wir nähern uns dem Ziel mit 1820 Posts.

14:58 Uhr 1935.

15:02 Uhr Die 2000 sind erreicht. Am Schluss ging’s dann ganz schön flott. Ob da vielleicht jemand nachgeholfen hat?

Doch das spielt jetzt keine Rolle mehr. Die Donauinsel ist das Ziel. Also das Nötigste zusammengepackt und ab mit einem Kollegen in die U-Bahn. Auf der Donauinsel angekommen, sehen wir schon von Weitem den Konvoi, der direkt vor dem Schulschiff zum Halten gekommen ist. Er besteht aus einigen Geländewagen, 2 LKWs und einem Redbullwagen, auf dessen Dach sich eine Bühne befindet. Alle Fahrzeuge sind schwarz und tragen einen weißen Schriftzug.

Entgegen allen Erwartungen hält sich das Warten in Grenzen. Nach circa zehn Minuten haben wir unsere Bändchen und erfahren außerdem, dass der Einlass um 19:00 Uhr und das Konzert um 20:00 Uhr starten wird. Es ist Feierabend und noch genug Zeit bis zum ersten Song, folglich genehmigen wir uns ein Bier und stimmen uns langsam auf das kommende Ereignis ein.

Als es schließlich Abend wird und die Dämmerung langsam hereinbricht, finden wir uns erneut in einer Schlange vor dem Kraftklub-Konvoi wieder. Diesmal ist die Schlange etwas länger, und während ich anstehe fällt mir auf, dass vorn neben der Einlassschleuse noch immer Bändchen ausgeben werden.

Dann sind wir endlich auf dem abgesperrten Konzertgelände und pünktlich um acht Uhr starten Kraftklub mit „Hand in Hand“ vor einer noch nicht so richtig in Fahrt gekommenen Masse. Das Publikum wacht jedoch schlagartig auf, als die fünf Chemnitzer ihren Hit „Ich will nicht nach Berlin“ zum Besten geben und darauf hinweisen, dass ihr Auftritt gerade live auf Radio FM4 übertragen wird. Jetzt ist die Meute auf Betriebstemperatur. Es folgt eine Mischung aus gut tanzbaren Nummern aus dem neuen Album und altbekannten Songs zum Mitgrölen. Den Höhepunkt erreicht die Show, als sich Felix Brummer nach unten zum gemeinen Volk begibt, um dort  „Unsere Fans“ und „Songs für Liam“ rauszuschmettern.

Dann verschwindet Kraftklub erst mal. Um uns herum ertönen laute „Zugabe“, „Kraftklub“ und „Shrimps mit Reis“ Sprechchöre, die die Jungs dann glücklicherweise wieder zurück auf die Bühne lotsen. Zu „Randale“ und „Scheissindiedisco“ wird noch einmal ausgiebig gesprungen, gepogt und schließlich blankgezogen:

Felix zieht sein T-Shirt aus und fordert die Leute auf, es ihm gleich zu tun. Gesagt, getan! Einige weibliche Besucher nehmen das etwas ernster als andere und befreien ihre Oberkörper von sämtlichen Textilien. Eine bombastische Zugabe und ein würdiges Ende eines gelungenen Spontanauftritts. Danke Kraftklub!

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