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Lia Ices – Ices

Auf ihrem dritten Studioalbum “Ices” präsentiert sich die aus Connecticut stammende Amerikanerin Lia Ices als überaus vielseitige Künstlerin, die ein verdammt großes Spektrum abbildet. Als da wären: mystisches, elektronisches und leicht housiges Dub-Geblubber als letzte Spuren in “Eletric Are” sowie exotische Klänge bei “Sweet As Ice”, die kaum mehr als ihre hypnotische Stimme und sanfte Synthie-Klänge benötigen, um die schönsten Bilder zu entwerfen. “Thousand Eyes” ist das experimentelle Highlight des Albums, basierend auf treibendem Bass und Percussion. Hinten raus wird “Ices” sogar noch ein wenig anspruchsvoller und gibt sich zum Glück nicht mit allzu leichten Antworten auf die Frage, wohin Lia Ices in Zukunft gehen könnte, zufrieden. “Waves” ist ein schweres, ausladendes melancholisches Rotwein-Stück, das die Platte doch noch ins Dunkelblaue zieht

Der Sound, der “Ices” bestimmt, steht und fällt freilich mit Lias Stimme, die sich behutsam um die Musik legt, sie umgarnt und so geradezu glasiert. Mal über elektronische Spielereien und Experimente, mal zu schlichten akustischen Arrangements, singt sie von einer ständigen Suche: räumlich, zeitlich, von den wichtigsten Lebensfragen und von Liebe sowieso. Ganz gelingt der Spagat zwischen Synthie-lastigen Tracks und ihrer zerbrechlichen Singer-Songwriter-Seite leider nicht. Ein fesselnder Spannungsbogen mag sich nicht so recht aufbauen, dafür wirkt die Zusammenstellung etwas zu eklektisch. Eine großartige Songwriterin steckt in Lia Ices aber ohne Frage nach wie vor.

“Ices” ist ein unentschlossenes Album. Es hängt mit einem Bein in der Vergangenheit und präsentiert wunderbare Songs im vertrauten Gewand. Auf der anderen Seite versucht es den Sprung in ein neues Terrain, wobei hier jedoch nahezu alle Songs durch eine gewisse Beliebigkeit auffallen. Dennoch zeichnet sich “Ices” durch größtenteils großartiges Songwrting aus und beweist auch eine gute Portion Mut.

Vor allem liefert das Album die Gewissheit, dass Lia Ices künstlerisch immer noch auf der Suche ist und es daher spannend bleibt. Am Ende bleibt ein heterogenes Gesangsbuch volerl lebensbejahender Natur-Oden und mystischer Beschwörungsformeln. Und das stimmt schon mal sehr hoffnungsfroh auf die nächsten Werke der Dame aus Westport.

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