Nach sechs Jahren, in denen sich Curse offiziell vom Musikgeschäft abgemeldet hatte, ist er nun mit einer neuen Platte im Gepäck zurückgekehrt. Das gute Stück trägt den kurzen, aber aussagekräftigen Namen „Uns“. Bekanntermaßen hatte der deutsche Rapper noch nie Scheu davor ,seine innersten Gedanken und Gefühle mit der Welt zu teilen und so ist es auch noch 2014. Mit dem kleinen Unterschied, dass es diesmal weniger um „Ich“ und eben mehr um „Uns“ geht.

„Ich bin Tatooine – euer Tatooine“, verkündet der Mittdreißiger gleich im ersten Refrain, und manch einer wird sich fragen, was er damit sagen will. Vielleicht, dass sein Kahlkopf genauso rund ist wie die Oberfläche des aus Star Wars bekannten Planeten. Oder – was wahrscheinlicher ist – er teilt der Welt mit, dass er eine Heimat gefunden hat, beziehungsweise jemand anderem eine Heimat bietet – nämlich seiner Familie. Denn Tatooine ist bekanntlich der Ort, an dem Luke Skywalker aufgewachsen ist. Die zwei Sonnen, die von dem Himmelskörper aus zu sehen sind, stellen in dieser Metapher dann wohl seine Frau und seinen Sohn dar.

Curse ist, allem Anschein nach, ein Fan der Filmreihe, denn auch in „Millionen mal schon“ gibt es eine Anspielung auf das Star Wars-Universum. In der Zeile „Han und Chewie, die im Falken ihre Kreise ziehen“ vergleicht er sich und seinen Sohn mit dem draufgängerischen Han Solo und seinem treuen Begleiter Chewbacca. Hoffentlich sieht das Curse Junior nicht als Beleidigung, dass ihn sein Dad als haariges, sich schlecht artikulierendes Alien beschreibt.

Ob die eigene Familie, verstorbene Freunde – in „Kristallklarer Februar – Für P.“ – oder eine langjährige Bekannte, mit der Curse zusammen den Song „Ende“ singt, „Uns“ dreht sich um die Menschen aus dem näheren Umfeld des Rappers und wie ihn diese im Laufe seines Lebens geformt haben.

Musikalisch wird er von einer wilden Mixtur unzähliger Instrumente begleitet, in der unter anderem Xylophone, Trommeln und Trompeten zu vernehmen sind. Vor allem das aufbrausende Getöse zu Beginn des Albums erinnert stark an Casper, was Curse in einem Interview damit begründete, dass beide ähnliche Inspirationsquellen teilen.

Gegen Ende nimmt „Uns“ immer mehr an Tempo ab, bis es schließlich mit dem letzten Klavieranschlag verstummt. Was bleibt ist die Erkenntnis, dass auch Rapper älter werden.

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