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The Game – Blood Moon: Year Of The Wolf

„Ying, Ying, Ying on a Motherf*ck“ – hinterlegt mit Motorsägengeratter, zerlegt The Game in einem akustischen Massaker die New Generation Rapper und zeigt damit unmissverständlich, dass er 2014, im stets andauernden Gefecht um die Rapkrone noch immer ein Wörtchen mitzureden hat. Ein furioser Einstieg in „Blood Moon: Year Of The Wolf“, dem mit „F.U.N.“ eine Kriegserklärung an die Hater und ein Diss gegen seine ehemalige Crew G-Unit folgt – von der sich The Game bekanntlich nach einem Streit mit Gründungsmitglied 50 Cent trennte.

Wolfsgeheule leitet eine der wohl emotionalsten Nummern in der Karriere des US-Amerikaners ein. In „The Purge“ erzählt The Game von der Nahost-Krise und dem Schicksal von einem durch Polizistenhand unnötigerweise getöteten Jugendlichen. Durch den gewaltigen Druck in der Stimme des Rappers, wird man dabei sofort mitgerissen. Wahrscheinlich ist seine Vergangenheit in der – durch ihre hohe Kriminalitätsrate bekannten – Stadt Compton ein Grund dafür, dass er es schafft, solch raue Inhalte überaus glaubwürdig zu vermitteln.

Größtenteils sind die Songs auf “Blood Moon” aber wesentlich club-freundlicher. Das liegt einerseits an den häufig verwendeten Trap-Beats, zu denen momentan viele US-Rapper tendieren, und andererseits an dem Overkill an Features – von denen es weit mehr als Lieder auf der CD gibt. Mit von der Partie sind Bekanntheiten wie Lil Wayne, Tyga, Soulja Boy und auch ein deutscher Künstler, nach dem The Game auf dessen letzten Release vertreten war. Es handelt sich dabei um niemand Geringeren als den Boss höchstpersönlich – Kollegah – der in „Or Nah“ mit einem 16-Zeiler glatt mal alle anderen Deutschrapper wegflext.

Wie schön, dass Gangster-Rapper so vorbildlich nahezu all ihre Klischees bedienen. So fällt dem einen oder anderen Hörer neben den ausgetragenen Fehden vielleicht auch der übermäßige Gebrauch des N(ig**)-Wortes auf. Wer es ganz genau wissen will: Mit 318 Erwähnungen ist es die meist gesprochene Vokabel auf der Platte. Darüber hinaus werden auch die Talente der von Gangstern so hochgeschätzten – ich zitiere – B*tches in „Best Head Ever“ oder „Take That“ gewürdigt.

Partytracks, Kampfansagen, bittere Geschichten aus dem harten Leben und Melodien, die zu einer bejahenden Kopfbewegung einladen – „Blood Moon: Year Of The Wolf“ ist ein solides Rap-Album, dass das Rad nicht neu erfindet, aber alles bietet, was man sich von gutem Hip-Hop eben erwartet.

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