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Liam Hayes – Slurrup

Liam Hayes begann 1992 unter dem Pseudonym Plush als Songwriter und Performer. Er hat auch bereits mit Will Oldham aka Bonnie Prince Billy zusammengearbeitet. Zu jener Zeit war Oldham noch unter dem Namen Palace unterwegs. Als Plush spielte Hayes Singles, EPs und zwei Alben ein. 2009 erschien der Langspieler „Bright Penny“ unter dem Namen Liam Hayes & Plush.

Für Roman Coppolas Indie-Komödie „A Glimpse Inside The Mind Of Charles Swan III“ komponierte er den Soundtrack, den er ganz unter eigenem Namen veröffentlichte. Zudem trat er in Coppolas Film als Schauspieler in Erscheinung. Bereits 2000 hatte er einen Gastauftritt im Film „High Fidelity“, wo er den Song „Soaring And Boring“ performte, der auch auf der Plush-Platte „More You Becomes You“ enthalten ist.

Nachdem 2013 der Coppola-Soundtrack veröffentlicht wurde, kam 2014 das Album „Korp Sole Roller“, das lediglich in Japan erschienen ist. Pat Sansone von Wilco war als Multiinstrumentalist dabei und produzierte das Album. Es wurde mit Werken der 70er verglichen und es fielen Namen wie Jimmy Webb, Laura Nyro, Burt Bacharach, Carole King und Dennis Wilson. Eigenwillige, orchestrale Popmusik, die aus der Zeit gefallen schien und die dennoch einen zeitlosen Charakter aufwies. Im besten Sinne Soft-Pop der 70er, melodiös, schön und dennoch frei von Klischees. Groß heraus kam Hayes damit nicht, aber das Label Fat Possum wurde auf ihn aufmerksam, für das er das aktuelle „Slurrup“ eingespielt hat.

Auf jenem neuen Album setzt Liam Hayes seinen eingeschlagenen Weg fort und fügt ihm dennoch neue Facetten hinzu. So betont Liam Hayes auf „Slurrup“ etwas mehr seine rockige Seite, „One Way Out“, „Focus“, „Keys To Heaven“ und „Outhouse“ sind hierbei zu nennen. Die orchestrale Seite lässt er außen vor, dennoch sind die Arrangements farbenfroher und partiell auch ausladender Natur. Neben oben erwähnten Referenzinterpreten kommt einem auch der viel zu früh verstorbene Epic Soundtracks in den Sinn, der in den 90er mit ähnlichen Stilmitteln hervorragende Ergebnisse zeitigte.

Liam Hayes scheut auch das Experiment („Channel 44“) nicht, es bleibt jedoch die Ausnahme. Im Zentrum steht das Songwriting und in diesem erweist er sich als wahrer Meister. Auf „Slurrup“ gelingen ihm wiederholt Melodien, die von den Beatles bis zu Wilco reichen und – wie bereits erwähnt – sowohl zeitlos, als auch aus der Zeit gefallen sind. Besonders „Nothing Wrong“, „Get It Right“, „Greenfield“, „Long Day“, “August Fourteen” und “Fight Magic With Magic” bedienen jene vorzügliche, ganz und gar nicht eingefahrene Schiene.

Bleibt nur zu hoffen, dass er mit seinem aktuellen Werk eine verdiente Aufmerksamkeit erhält, die sich auch in den Verkaufszahlen niederschlägt.

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