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The Avener – The Wanderings Of The Avener

Hinter dem Projektnamen The Avener verbirgt sich der französische DJ und Musikproduzent Tristan Casara. Er hat es sich zur Aufgabe gemacht, verschiedene Musikstile wie zum Beispiel Blues, Folk, Jazz, Pop oder Singer/Songwriter mit elektronischen Elementen zu unterlegen. Die Art und Weise, wie er zu Werke geht, ist ziemlich einmalig, denn obwohl er den einzelnen Stücken seinen eigenen Stempel aufdrückt, verlieren diese nie ihre eigene Identität. Nach etlichen Singles kommt nun sein Debüt “The Wanderings Of The Avener” auf den Markt.

Es ist vollgestopft mit Gästen wie unter anderem Ane Brun, Jake Isaac sowie Adam Cohen. Aber auch schon verstorbene Musiker wie John Lee Hooker verleihen den Stücken ihre Stimme. Die zwölf Titel sind zaghaft, aber von einer nahezu magischen Anziehungskraft. Melodien und Vocals schleichen sich langsam aber unaufhörlich ins Gedächtnis, ebenso die Beats.

Der Opener “Panama” ist hier das beste Beispiel und die richtige Eintrittskarte für den Longplayer. Ihm folgen viele weitere Ohrwürmer, allen voran seine Hitsingle “Fade Out Lines”. “It Serves You Right To Suffer” und “We Go Home”, das mit Adam Cohens edler Stimme verziert ist, sind weitere Highlights eines Albums, das in seiner Einzigartigkeit seinesgleichen sucht. Das Stück “Lonely Boy” zum Beispiel überzeugt durch anschiebende Bässe und zurückhaltenden Synthie-Färbungen mit zerbrechlichem Gesang. Damit erzeugt es eine unterschwellige Spannung, die wohlklingende Dynamik in eine geschmeidige Trance wandelt.

“The Wanderings Of The Avener” bietet eine weiträumige Klangwelt mit melancholischen Melodien und abstrakten Lyrics, die in einer exzessiven Nacht oder während eines Spaziergangs bei Tageslicht über Kopfhörer gehört werden können. Die Kollaborationen mit den verschiedensten Vokalisten zeigt, dass The Avener keine Scheu vor Experimenten hat und sich selber keine Grenzen setzt, ohne dabei jedoch den Underground aus den Augen zu verlieren. In seinen Songs fließt unsagbar viel von seiner Persönlichkeit mit ein, wie bei jedem DJ, auf seine ganz eigene Art.

Gefühle und Leidenschaft sind es, was The Avener mit seinem Sound transportieren möchte. Musik muss unter die Haut gehen und zum Nachdenken anregen und das gelingt ihm gerade ganz gut. “The Wanderings Of The Avener” ist ein wirklich spannendes, abwechslungsreiches und hypnotisierendes Album, dem sich kaum ein Elektro/Ambient-Fan entziehen können wird. Die Scheibe ist aber auch ein fragiles Gerüst mit besonderer, reizvoller Melancholie und mit Beats, die dennoch Spaß versprechen.

The Aveners Debüt ist folglich keine klassische Clubmusik, auch wenn vieles anfangs darauf hindeutet, denn dafür ist Tristian Casara ein viel zu versierter Künstler.

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