Sara Hartman, eine US-amerikanische Singer-Songwriterin aus einem Dorf (Sag Harbor) in den Hamptons, NY, die jetzt in Berlin lebt, hat letzte Woche ihre allererste Single „Monster Lead Me Home“ veröffentlicht. Dazu sagt sie: „Der Song ist eine Momentaufnahme meiner Gedanken als ich in Berlin ankam. Alleine hierher zu ziehen war zum einen das Aufregendste und zum anderen das Beängstigendste, was ich je in meinen Leben gemacht habe. Aber ich glaube fest daran, dass Musik mich immer genau dorthin führt, wo ich sein soll und so war Berlin der einzig richtige Schritt“. Außerdem ist Sara derzeit mit MS MR auf Tour, beide machten gestern Station im Münchner Technikum.

Ms. Hartman beginnt pünktlich um 20:00 Uhr und weiß das bereits volle Technikum gut zu unterhalten. Begleitet von nur einer Pianistin und einem Schlagzeuger, der eher wenig zu tun hatte, wechseln ihre Stücke zwischen leise-behutsamen Folk-Stücken und eingängigen Pop-Songs. Saras Stimme hat dabei einen hohen Wiedererkennungswert, allerdings nicht unbedingt mit ihr selbst, sondern eher mit Heather Nova, Joan Osborne und Sheryl Crow. Sie bedankt sich nett und etwas schüchtern beim Publikum („Thanks for coming early“) und beschließt mit dem Titel „Two Feet Off The Ground“. Von ihr wird man demnächst sicher noch mehr hören und die MusikBlog Glas-Disco-Kugel sagt eine Headliner-Show für 2016 voraus.

In der Umbaupause ist dann als passende Einstimmung Florence + The Machine zu hören. Lange dauert’s jedoch nicht, dann wird es dunkel und MS MR beginnen. Zunächst steht Sängerin Lizzy Plapinger mit dem Rücken zum Publikum auf der Bühne und sieht von hinten aus, als würde sie ein Hochzeitskleid tragen. Dieses entpuppt sich jedoch als weißer Overall über kurzer Hose. Dann beginnt „Reckless“ vom aktuellen Album „How Does It Feel„, das Moloko-Erinnnerungen wachruft. Lizzy dreht sich um und springt wie eine mit den Stricken in einen Ventilator geratene Marionettenpuppe auf der Bühne umher, vermutlich unterstützt von einem Neuronenbeschleuniger aus der „Drogerie“.

Ihre Tanzdynamik lässt auch später nicht nach, mit ihren typischen wilden Luftschlägen kommt sie ihrem Mitstreiter und Keyboarder Max Hershenow oft bedrohlich nahe. Der tanzt  jedoch oft mit tiefen Kniebewegungen mit, entweder an seinem Keyboard oder direkt mit Lizzy auf der Bühne.

Bevor es mit dem Sommerhit von 2013 „Fantasy“ vom Debütalbum „Secondhand Rapture“ weiter geht, sagt Lizzy dem Publikum: „I want you to be the loudest and craziest version of yourself“, was auch das Motto des Abends ist. Später unterstreichen MS MR das nochmal, indem sie sich beim Publikum dafür bedanken, dass sie keine Angst hatten, zum Konzert zu gehen und dass es jetzt, nach den Anschlägen von Paris letzte Woche, wichtig ist, zusammen zu stehen und sich nicht von den Terroristen einschüchtern oder gar die Freude an Musik und Konzerten nehmen zu lassen.

Diese Message ist bei den Zuschauern angekommen, nahezu alle tanzen umher oder wippen zumindest stark mit dem Körper. Das MS MR Hitfeuerwerk sorgt für eine ausgelassene Dance-Party. MS MR feuern die Massen oft an, vor „How Does It Feel“ wird dreimal hintereinander das Mitsingen geübt, was allerdings erst beim dritten Mal richtig klappt (dafür dann umso besser während des Songs). Vor dem Titel musste Lizzy übrigens mal kurz von der Bühne verschwinden, um sich einen schwarzen BH anzuziehen, da offenbar ihr Kostüm nicht mehr den nötigen Halt gegeben hat (von Max mit „a costume malfunction“ kommentiert und von Lizzy lachend mit einem sinngemäßen „jetzt wackeln meine Brüste nicht mehr so hin und her“).

Vor „Dark Doo Wop“ bedanken sich MS MR nochmal ausdrücklich beim Münchner Publikum, erklären, dass es ein ganz besonderes ist und sie von Anfang an unterstützt hat, und ersetzen dann in dem Titel ‚Baby‘ mit ‚Munich‘ und singen entsprechend „Munich you should stick around“ im Refrain. Das zaubert natürlich ein Lächeln auf die schwitzenden Gesichter und wird lautstark beklatscht.

„Painted“ beschließt dann den Pflichtteil. Es geht jedoch unmittelbar mit der nur zwei Titel umfassenden Kür weiter, nach dem wahrscheinlich besten MS MR Titel „Bones“ folgt mit „Hurricane“ ein schöner Abschluss dieses wichtigen Gute-Laune-Konzertes mit einer interessanten Neuentdeckung als Vorband.

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