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Jan Blomqvist – Remote Control – Tanzen im Trockeneisnebel

Das neue Album von Jan Blomqvist lässt pausenlos Bilder im Kopf entstehen. Man sieht die Straßen Berlins. Sie sind naß. Es regnet. Ist es kalt? Nicht wirklich. Die vereinzelten Bäume auf den Bürgersteigen tragen zwar schon lange keine Blätter mehr. Aber der Sound von sich transformierenden Elektro-Beats erzeugt permanent Wärme.

Dazu gesellt sich die weiche Stimmfarbe des Wahl-Hauptstädters, die bisweilen mehr Soul versprüht, als die von so manch vermeintlich jahrelang ausgebildeten Kollegen. Neben träumerischen Post-Techno-Erinnerungen à la “More” und “Empty Floor” versüßen groovige in Trance gehüllte Midtempo-Schluchzer wie “Stories Over” und “The Great Escape” das Warten auf die ersten Sonnenstrahlen nach einer durchtanzten Friedrichshain-Nacht.

Zum Frühstück mit Currywurst und Energy-Drink gesellen sich Elena Pitoulis (“More”), die Damen und Herren von The Bianca Story (“Dancing People Are Never Wrong”) und Aparde (“Drift”) dazu. Alle sind glücklich. Alle sind happy. Wie soll es auch anders sein? Aus dem Radiowecker neben der Frittier-Maschine schälen sich schließlich nicht enden wollende Klang-Sphären aus den vergilbten Boxen, die jedwede Anflüge von Müdigkeit und Tristesse bereits im Keim ersticken.

Eigentlich will man gar nichts essen. Man will nur tanzen. Pausenlos. Jan Blomqvist lächelt, und schwingt den Taktstock. So soll es sein. Er mimt den Dirigenten im Neonlicht, während sich unter den Füßen aller Anwesenden silbrig glänzender Trockeneisnebel ausbreitet.

Bist du dabei? Wenn nicht, verpasst du was. Garantiert. Und wieder entstehen Bilder im Kopf… “Remote Control”: Ich bin dir verfallen. Mehr. Mehr. Mehr.

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