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Thao And The Get Down Stay Down – A Man Alive

Kluge Musik. Thao Nguyen hat mit ihrem alternativen Folk-Rock bereits dreimal zu überzeugen gewusst. Auch mit einer merklichen Reifung bleibt zu konstatieren: Thao And The Get Down Stay Down verweilt mit „A Man Alive“ als eine leicht von der Norm abweichende, wohltuend eigensinnige Folk-Rock-Spielerei.

Der thematische Hintergrund indes wird seriöser. Der die Familie früh verlassen habende Vater steht im Verarbeitungsmittelpunkt. Und kommt nicht immer gut weg. Nichtsdestotrotz behaupten sich Thao und ihre Jungs im groben Bereich der von den Dirty Projectors etablierten und lieben gelernten weirdness. Belebender Indie mit schrägen Rhythmen, ungewöhnlichen Arrangements und leicht daneben liegenden, wohlgleich aufgehenden Gesangsparts.

Thao hat einen schönen idiosynkratischen Charme. Der strahlt von ihrer Wahlheimat San Fransisco, eigentlich kommt sie irgendwoher aus Virginia, mindestens bis ins kanadische Montreal, zu Merrill Garbus von tUnE-yArDs, die es sich, an ihre folkigeren Anfangstage erinnernd, nicht nehmen ließ, Thaos viertes Album zu produzieren.

So poltern hier Synthies, Samples sowie Bass und Gitarre um die Wette, kreieren eine fuzzy betäubte Schludrigkeit mit der man gerne Blutsbrüder- oder -schwesternschaft eingeht. Musik für die bequeme Trainings- oder Pyjamahose, die die eigenen vier Wände nie verlässt. Musik, die der Alltäglichkeit in unserem Dasein einen Schwung, eine erweiterte Perspektive liefert.

Thao And The Get Down Stay Down erscheinen dabei auf ihrem vierten Album „A Man Alive“ deutlich gereift. Früher hatte dieser weirdo Folk Rock Passagen der Albernheit, die auch ihren Charme kannten, aber recht stimmungsabhängig waren. Jetzt flutscht die Liaison aus ungewöhnlicher Klanggrundierung und ausgereiftem Songwriting ganz unaufdringlich ins Gehör. Kluge Musik.

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