Still ist es geworden um die in den Nullerjahren hochgelobte Psychedelic-Rock-Band Black Mountain aus Vancouver. Ihrem unisono gefeierten Debüt von 2005 lief das kanadische Quintett wie so viele andere immer ein bisschen hinterher. Nach sechs Jahren der Abstinenz nun die Wiederkehr mit ihrem vierten Album, pragmatisch „IV“ benannt.

Dabei war Black Mountain stets eher ein Zusammenschluss befreundeter Musiker, als das groß anvisierte Bandprojekt. Leader Stephen McBean kann noch um einiges krachiger mit seiner anderen Band Pink Mountaintops. Amber Webber und Joshua Wells lassen es als Duo Lightning Dust gänzlich anders zugehen und toben sich im Gothic-lastigen Synthpop aus. Vor zwei beziehungsweise drei Jahren erschienen die letzten Alben beider Bands.

So erklärt sich besser, dass sechs Jahre ins Land gingen, seit dem letzten Black Mountain-Album „Wilderness Heart“ von 2010. Damals eine kleine Enttäuschung gemessen am Debüt und dem 2007er Nachfolger „In The Future“.

Mit „IV“ reifen die unterschiedlichen Psychedelic Rock-Phasen des Quintetts zu einem schönen Roadtrip zusammen. Die riff-schweren Garage-Rock-Momente, wie sie Kombos wie die Datsuns ständig rauspowern, genauso wie ihre ausufernden Phasen des Prog und Zeitlupenrocks oder ihre Keyboard-geschwängerten, sphärischen 70s-Jams.

Auf Black Mountains viertem Streich ist für jeden Freund des weiten Feldes des  Psychedelic Rock etwas dabei. Dies ist gleichzeitig Kraft und Schwäche von „IV“.

Insbesondere der abwechselnd vorgetragene Gesang von Stephen McBean und Amber Webber, eine der viel zu wenigen und wahrlich formidablen weiblichen Stimmen im Psych Rock, ist ein reizender Gewinn und erlaubt es Black Mountain, mehrere Rock-Strategien zu verfolgen. Druckvolle Riff-Stomper wie „Constellations“ und „Florian Saucer Attack“ finden so Platz neben Prog-Tagträumereien recht pathetischer Schule („Mothers Of The Sun“, „Over And Over The Chain“).

Insgesamt mag die Auslotung aller dunklen Ecken des Psychedelic Rock-Mondes durch Black Mountain eine Spur überambitioniert vorkommen, nichtsdestotrotz überwiegen und verbleiben Eindrücke von erstaunlich viel Liebreiz für eine Rock-Kombo.

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