Ein schönes Debüt kommt hier mit Margaret Glaspy um die Ecke. Die ausgebildete Geigerin aus Nordkalifornien, die sich in New York niedergelassen hat, entspricht auf „Emotions And Math“ aber so gar nicht dem Klischee von Geigerin = Folk.

Scheinbar liebreizender Singer/Songwriter-Rock erfährt im Songverlauf zumeist eine überraschend wohltuende, von ihrer Stimme initiierte Kratzbürstigkeit, die den ganzen, alles in allem wohlmeinenden und Frieden stiftenden Songs über Liebe und Verdruss eine Note der Eigenständigkeit verleiht.

Der souveräne Gebrauch der elektronischen Gitarre ist Schuld, dass hier Folk-Jünger nicht auf ihre Kosten kommen, obgleich die zart erscheinende Margaret Glaspy dem Klischee entspricht.

Indie-Rock-Winde umwehen die angenehmen 35 Minuten, Pixies-Momente wie in „Situation“, aber auch hübsche Classic Rock-Ausbrüche („No Matter Who“), als wäre sie Sheryl Crow, oder bluesige Balladen („Somebody To Anybody“) werden artgerecht auf Ton gebannt.

„Emotions And Math“ ist der vielversprechende Beginn einer Singer/Songwriterin, die rockige Kratzbürstigkeit nicht scheut, obwohl sie Rock für Softies macht. Nice one.

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