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Biffy Clyro – Ellipsis

Im Januar 2013 zündeten Biffy Clyro eines der größten Stadionrock-Feuerwerke der Neuzeit. Überall auf der Welt kniete man vor der geballten Harmonieladung eines Doppelalbums nieder, das selbst eingefleischte Foo Fighters-Anhänger vor Neid erblassen ließ. “Opposites” hieß das gute Stück; ein Studiodenkmal, mit dem sich die drei sympathischen Schotten einen ewigen Platz im Rock-Olymp erspielten.

Nun sind Biffy Clyro zurück. Drei Jahre nach ihrem Gipfelsturm wollen die Insulaner der Welt beweisen, dass nicht jedem Aufstieg auch zwangsläufig ein Abstieg folgen muss. Man kann auch einfach von einem Gipfel zum Nächsten hüpfen. Biffy Clyro sind mittlerweile Meister im Gipfelerklimmen.

Nach drei Bombast-Ausrufezeichen geht es anno 2016 wieder etwas reduzierter zur Sache. Keine großflächigen Orchester-Arrangements, keine Vierfach-Gitarrenspuren und keine nicht enden wollenden Melodie-Dauerschleifen: Simon Neil und die beiden Brüder Ben und James Johnston buddeln dieser Tage wieder etwas tiefer.

Fans der letzten Outputs brauchen sich aber keine Sorgen zu machen. Auch in den Tiefen des Biffy Clyro-Archivs stapeln sich jede Menge Harmonien für die Ewigkeit. Das kindlich verspielte “Herex”, das mit knarzigen Effekten befeuerte “Flammable”, das von groovenden Bassläufen angetriebene “Howl” oder der vertrackte Energie-Opener “Wolves Of Winter”: Sie alle zeigen ähnlich klingenden Konkurrenz-Dreiminütern die lange Nase.

Dazu gesellen sich zwei bezirzende Herzschmerz-Oden (“Re-Arrange”, “Medicine”), sowie ein disharmonischer Ausflug in Country-Welten (“Small Wishes”). Und für das ewige Abwinken grimmiger Foo Fighters-Fans haben Biffy Clyro nur noch ein müdes Lächeln übrig (“On A Bang”).

Fazit: Großes Klang-Kino mit kleinen Mitteln – Biffy Clyro haben ihre Hausaufgaben gemacht. Wieder einmal.

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