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JEFF The Brotherhood – Zone – Let’s Get Wasted

Ob die Brüder Jake und Jamin Orrall wohl jemals erwachsen werden? Zumindest, was ihr gemeinsames Baby Jeff The Brotherhood betrifft, kann man diese Frage getrost verneinen. Seit 14 Jahren und neun Studio-Alben arbeiten sich die beiden am zerzausten Lo-Fi-Esprit von Garagerock und Noisepunk ab und singen bevorzugt übers Kiffen.

Da macht auch die 10. Platte „Zone“ keine Ausnahme: „Totally dead, totally cool, another afternoon/ And I hear all my friends out getting in the sun/ But I don’t know what I’m supposed to do/ I’m too fucking stoned to know the difference between a good time and staying home.”

Der Opener “Zone” ist die Analepse der Platte. Er nimmt den Kater vorweg, der sich nach elf weiteren Songs einstellt. Die Doppelschläge der Bassdrum deuten an, dass das Herz noch pumpt, der Rest ist treffend gezeichneter Schmerz in Form räudiger Synthesizer und gequältem Gesang.

„Energy“, das zweite Stück der Platte als quasi Anfang vom Ende, zieht mit lärmenden Noise-Gitarren und krautrockigen Soundexperimenten alles und jeden in den unaufhörlichen Abwärtsstrudel hinein. Und spätestens mit „Punishment“, das ein so herrlich schief gewickeltes Psychrock-Solo zu bieten hat, möchte man dieser Platte eigentlich den Titel „Live Fast And Die Young“ geben.

Die Band aus Nashville, die im Gegensatz zu anderen Rock-Duos live gerne etwas Personal aufstockt, hat ihr Album in einer alten Lagerhalle in Tennessee binnen zwei Wochen eingespielt.

Während dieser kurzen Zeit schaffte es auch Alicia Bognanno von den US-Punkern Bully auf einen Abstecher, um dem Song „Roachin“ die Vocals zu spendieren. In seiner resignierenden Fuck-Off-Einstellung reiht sich dieser Song bestens ins Gesamtbild der Platte. Bognanno liefert als eine Art entschleunigte Version von Blues Pills-Frontfrau Elin Larsson dennoch eine willkommene Abwechslung.

In der Summe sind Jeff And The Brotherhood damit die perfekte Band für Weezer-Fans mit Dreadlocks, für Partyvollste, die man trotzdem gerne einlädt, wenn die eigenen vier Wände mal wieder so richtig eingesaut werden sollen, damit der permanent aufgeschobene Großputz keine weitere Ausrede aushält. Let’s get wasted!

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