Die Kunst des ersten Albums ist schwer. Es sollte anspruchsvoll sein, aber zugleich leicht von der Hand ins Ohr gehen. Dass man dabei den Fokus auf den eigenen persönlichen Sound legen sollte, muss man niemanden mehr erklären.
Im Fall von “Heads And Tales” der Münchner Band Kytes hat dies gut funktioniert. Diese Woche erschien ihr Debütalbum über Filter Music Group und stieg sofort in die deutschen iTunes-Charts auf Platz 48 ein.
Doch woher kommt der Erfolg von Kytes? Manch andere Bands brauchen schließlich mehrere Versuche, um im Fokus der Medien zu stehen. Das Rezept heißt: Mut, viel Arbeit und einen Masterplan.
Die vier Münchner um Michi, Tim, Kerim und Thommy sind seit knapp einem halben Jahr auf Tour machten in fast jeder Stadt halt. Dabei spielten sie nicht nur kleine Konzerte, sondern zeigten sich auch beim Melt!, MS Dockville, PULS Open Air oder Utopia Island. Hier versprühten sie so viel Charme, dass die Fangemeinde rasch wuchs und immer mehr tanzwütige Musikliebhaber zu Konzerten kamen. Songs wie “I Got Something” und “On The Run” wurden schnell zu Singles und schafften es ins Fernsehen.
Nun geht die Band mit “Heads And Tales” einen Schritt weiter und präsentiert ihren ersten Longplayer. Der Fokus liegt weiterhin auf Indie-Rock irgendwo zwischen Foals und Two Door Cinema Club. Die neuen Songs stehen da wie eine eins. Nicht neu, aber auch nicht kopiert.
Neben den bekannten Singles, die kaum Luft zum Durchatmen lassen, zeigen auch die neuere Lieder wie “Spy”, “Heads Underwater” oder “Room 509”, dass kraftvolle Elemente im Mittelgrund stehen. Einzig “Sirens”, dass als Abschluss vom Album fungiert, ist eine ruhige Ballade.
“Fast alle Songs auf “Heads and Tales” sind bei uns im Bandraum in München Giesing entstanden. Wir sind mit den fertigen Songs dann nach Berlin zu unserem guten Freund und Produzenten Felix Hofer gefahren und haben dort mit ihm die Songs aufgenommen”, erzählt Schlagzeuger Timothy Lush über den Entstehungsprozess. “”Talk” und “Head To Toe” sind im Studio zusammen mit Felix entstanden. Das war für uns ganz neu und sehr erfrischend. Zusätzlich wollten wir unseren Sound von “Inner Cinema” sowie “On the Run” noch weiterentwickeln, aber trotzdem einen roten Faden im Album haben.”
Eine Art verspielte Fusion aus Elektro-Pop und Indie-Rock. Mit ihrem Debütalbum ist den Kytes ein gutes Album gelungen, das schnell in jeder Playlist Platz finden könnte.