Drei Alben hat der hippe kalifornische Garage Rocker Hanni El Khatib, Kind philippinisch-palästinensischer Liebe, bereits herausgerockt. Da fiel dem zwischen diskotauglichem Indie-Rock und härteren Skate-Punk-Spielarten schwankendem El Khatib im abgelaufenen Kalenderjahr ein, das fast vollständig auf Tour verbracht wurde, spontane Songs “on-the-road” aufzunehmen und als EPs zu veröffentlichen.
Die Stückzahl dürfte sich in Grenzen gehalten haben bei El Khatibs Bekanntheitsgrad. Und so erscheint nun mit „Savage Times“ eine Compilation all dieser letztjährigen Mini-EP-Songs in überarbeitetem Zustand.
Entsprechend inhomogen gebiert sich dieses Rocksammelsurium und teilt wuchtige Garage-Rock-Hiebe („Born Brown“, „Baby’s OK“) genauso aus wie funky Stimmungsmacher aus der Indie-Rock-Disse der Nullerjahre („Paralyzed“, „Freak Freely“).
El Khatib rockt talentiert und versiert, trägt die Coolness am rechten Fleck und hält den Tattoomotiv-Ball sympathisch flach. Die Ingredienzen für derb guten Rock sind da, allein der Funken Distinktion vom Rest, das schlichte Besser-sein ist (noch) nicht da beim Frisco-Boy, der jetzt in La La Land skaten geht und die Gitarre bearbeitet.
In allen Facetten ist zu große Nähe zu Vorbildern, an die El Khatib doch nicht heranreicht. Indie-rockt er, wird man unweigerlich an Spoon erinnert, nur schweben deren Kreativeinfälle weit über El Khatibs. Packt er den Beelzebub aus, ist Ty Segall scheinbar nicht weit und doch unerreicht.
Hanni El Khatibs Compilation „Savage Times“ soll helfen, ihn bekannter werden zu lassen in hiesigen Rock-Kreisen. Viel mehr als das ist bei allem Talent und korrekter Grundausrichtung leider nicht drin. Dazu fehlen noch der Kuss der Muße und die Magie, die nur ein geschlossenes Album hervorbringen kann.