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Maggie Rogers – Now That The Light Is Fading

Ein Traumtagebuch zur Realität werden lassen, geht bei einer Banjo-Spielerin und Folk-Musikerin aus Maryland so: Musikstudentin an der New York University sein, an einem Wettbewerb für Nachwuchstalente mitmachen, dem Überraschungsgast Pharrell Williams den eigenen Song (“Alaska”) vorspielen (der daraufhin seine Füße im Takt mitwippen lässt), einen Hype um dieses Video auslösen – während man zeitgleich aus der Studentenbude auszieht.

All das geschah letztes Jahr. Und heute bringt die junge Maggie Rogers schließlich ihre Debüt-EP “Now That The Light Is Fading” heraus. Musikalisches Talent und Zufälle können einen solchen viralen Hype auslösen – und das durch das Können eines bescheidenen Mädchens, das von sich selbst sagt, dass ihre Heimat nicht das Netz, sondern eine Farm an der Ostküste Marylands sei.

“Alaska” erzählt von Maggie Rogers’ spirituellem Erlebnis, von ihrer Überzeugung, Banjo-Folk-Musik mit elektronischem Dance zu verbinden. Das Glück des allzu kurzen, flüchtigen Moments auskosten, während der Beat den Herzschlag vorgibt. Maggie Rogers gelingt jenes Zauberrezept, die emotionale Wärme des Folks mit der physischen Kraft der Pop-Musik zu verweben.

Im Hintergrund vom Song “Alaska” hören wir das Rauschen einer Brise während einer Wanderung im hohen Norden. Jenseits von Alaska muss sich die Trackliste aber auch nicht verstecken. “Color Song” versetzt uns an eine Stelle am Lagerfeuer, an der man sich wünscht, das Licht möge niemals erlischen.

Und wenn das Licht dann doch langsam “ausfadet”, dann gibt es immer noch die REPEAT-Taste, um zu herzerwärmenden Songs wie “On + Off” und “Dog Years” akustisch zurückzukehren. Dann mag man Maggie Rogers auch die an mancher Stelle fehlende stimmliche Tiefe bzw. Variation wie in “Better” verzeihen.

Denn: Das klangliche Konzept kann mächtig vom Hocker reißen, wenn man sich wie Pharrell drauf einlässt: “Ich habe noch nie etwas gehört, das so klingt. Das ist wie eine Droge für mich. ”

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