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Moon Duo – Occult Architecture Vol I

Dass das Moon Duo – Wooden Shjips-Gitarrist Ripley Johnson und seine bessere Hälfte Sanae Yamada – die psychedelischen Weiten des Rock-Weltalls mit ihrem gitarren- und keyboardbewaffneten Mutterschiff erkundet, ist die Metaphorik, auf die man kategorisch zu kommen hat, will man den Space-Rock des mittlerweile in Portland beheimateten Pärchens in musikjournalistische Worte kleiden.

Beim fünften Album sollten wir das mit der Raumschiff-und-Weltraum-Metonymie aber langsam mal gut sein lassen. Auch wenn Moon Duo nach wie vor stoisch abgespacten Psychedelic-Rock machen, als wären sie gestern erst auf die Bühne der Indie-Musiken getreten.

„Escape“ war noch zu sehr self-released Underground, „Mazes“ und „Circles“ dann die überzeugenden Schlüsselwerke, mit denen sie sich ihre treue Nischenanhängerschaft erspielt haben. „Shadow Of The Sun“ zuletzt, im internen Vergleichskampf ein wenig zu monoton, zu wenig soghafte Wirkung entfaltend.

Zwei Jahre später steht mit „Occult Architecture Vol. 1“ das fünfte Moon-Duo-Album bereit und kündigt im Namen das bereits in Arbeit befindliche, zwillingshaft dazugehörende nächste an. Vol. 2 wird das helle Yang repräsentieren, das Licht also, der hier vorliegende spacig wabernde und mäandernde 47-minütige Brocken Trip-Musik vertont das dunklere Schattenreich des Yin.

Dazu verzog sich das vom gentrifizierten San Francisco ins Indie-Mekka Portland geflüchtete Paar in irgendeine obskure Hütte irgendeines dunklen und nasskalten Waldes Oregons oder Washingtons – Akte-X-Momente in gruseligen Wäldern lassen grüßen.

Mit Psych-Rock nichts anzufangen Wissende, mögen den Trip-Brei zu einem einheitlichen erklären, aber Moon Duos fünftes Album zeigt wieder deutlich nach oben. „Shadow Of The Sun“ ging im Vergleich doch ein wenig der Esprit ab, wabern, bohren und grooven die Riffs und Keyboad-Sounds auf „Occult Architecture Vol 1“ um einiges zwingender und gewinnender aus den Lautsprechern.

Die dunklen Wälder waren also durchaus kreativitätsfördernd. Den Schnick-Schnack, man habe sich mit gnostischer Literatur und den Werken des Okkultisten und Teufels-Theoretiker Aleister Crowleys dort eingeschlossen und so das nun hörbare Extrakt empfangen, lassen wir mal erwachsen genug bei Seite.

Macht auch ohne Satans-Gedöns Spaß, der neue psychedelische LSD-Trip des Moon Duos.

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