Oum Shatt freuen sich auf Karl Marx Stadt“ postete die Band auf ihrer Facebookseite, über ihren Opening Gig für die Tour. Der dafür ausgesuchte Club, das Nikola Tesla im „Problemstadtteil“ Sonnenberg von Chemnitz, gibt es erst seit gut zwei Jahren.

Eine mutige Entscheidung, die Henry Rettig, der Betreiber sowie Vereinsmitglied vom Atomino (u.a. Kraftklub Heimstätte) damals getroffen hat. Und so freut es Sir Henry natürlich umso mehr, so einen bekannten Act landen zu können. Auf seiner Facebook Seite hatten 30 Leute zugesagt. Auch zwei Stunden nach  Cluböffnung waren es dann nicht wirklich mehr geworden und so starteten die vier Jungs um Sänger Jonas Poppe ihre knapp einstündige Performance.

Ein extravagantes Erlebnis, so intim wird man mit der Band sicher nicht mehr auf der ganzen Tour sein können. Die Stimmung ist ausgesprochen gut, das Publikum, glücklich über soviel Exklusivität, lauscht fasst andächtig den arabisch-psychedelischen Klängen.

Die Bandmitglieder wirken indes nicht ganz so begeistert, ab und zu stimmt der Ton nicht, aber Jonas Poppe kann mit seiner Aura, die sich mit der eines Ian Curtis vergleichen lässt, begeistern. Dazu performt er wie ein David Byrne auf der Bühne.

Daneben beeindruckt aber vor allem der auf seinen teils selbst gebastelten Schlagwerkzeugen spielende Chris Imler, der zur Musik passend ein Hemd wie aus tausendundeiner Nacht trägt. Sensationell dazu sein Gesichtsausdruck.

OumShatt setzen  ihren unvergleichlichen, mystisch-orientalischen Sound auch live sehr konsequent um. Sie spielen ihr gleichnamiges Debütalbum und so kommt natürlich mit  „Gold To Straw“ Berlins offizieller Sommerhit des Jahres 2016 ein ungeahnter Glanz in das ehemalige Sparkassengebäude.

Den so zugespielten Ball fangen die Zuschauer dankbar tanzend auf, immer noch ungläubig, dass da tatsächlich die Band steht, deren Record Release Party in Berlin restlos ausverkauft war.

Was bleibt von diesem Abend ist ein schöner Rausch, dem unweigerlich der Kater folgen muss und die Frage, wann Chemnitz endlich bereit ist für diese Art der Kunst. Wer die Möglichkeit hat, ein Konzert auf der Tour besuchen zu können sollte diese unbedingt nutzen.

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