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Oddisee – Live im Gretchen, Berlin

Oddisee live ist und bleibt ein Hip-Hop-Hochgenuss. Amir Mohamed El Khalifa ist daran allerdings nicht allein schuld. Seine Backing-Band Good Compny hat einen nicht unbeträchtlichen Anteil.

Im für Live-Hip-Hop recht etablierten Kreuzberger Gretchen funkte und groovte das Quintett aus der US-amerikanischen Hauptstadt gestern zusammen mit ihrem MC ein Feuerwerk der positiven Energien ab, dass die Glückseligkeitsschwarte krachte.

Und dabei geizten die fünf, angeführt von Gitarrist und Funk-Soul-Schmuser Olivier St. Louis, auch schon als Support Act nicht mit ihrem Können. Die eigene Backing-Band als Vorgruppe, das spart Kosten, denn Odd ist immer noch ein Geheimtipp abseits des Mainstreams und die Europatournee ist noch lang.

Aber dem hochgewachsenen MC aus D.C. ist die Darbietung seiner Musikalität gleichzeitig wichtig genug, auf echten Bandsound nicht verzichten zu wollen. Und das, obwohl er chillige Instrumental-Alben in beat-bastelnder Manier locker zwischen seine Alben, die mit der Good Compny und seinen Mixtapes immer wieder einwirft.

So kommt es, dass Oddisee binnen 12 Monaten drei hörenswerte Veröffentlichungen produziert. Sein aktuelles Studioalbum „The Iceberg“, logischerweise, bildete das Zentrum der reichhaltigen Setlist, aber auch das formidable „The Good Fight“, ebenfalls mit der Good Compny aufgenommen, wurde nicht vergessen.

Wie er mit seinem DJ schabernackt, wie er seinen Schlagzeuger bei der Bandvorstellung zu einem extralangen Drumsolo auffordert, wie er seinen Bassisten und seinen Keyboarder rührende Ehrenworte erweist, und erst recht, wie er mitten in seinem Set die Bühne erneut seinem Gitarristen, der ja sein Support Act war, die Bühne überlässt, für die Songdauaer im Publikum mit groovt und auf Tuchfühlung mit dem Großstadtpublikum geht: Der Amir ist ein Goldjunge.

Und wer wollte ihm negativere Lebenseinstellung verwehren, derzeit, als Schwarzer in den USA, zudem als Sohn eines Sudanesen. Aber nein, mit Odd zog gestern eine positive Lebensfreude ins Gretchen ein. Keiner wollte ihn und seine Jungs am Ende gehen lassen. Alles richtig gemacht, Odd.

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