Maximo Park gehören zu den Vorreitern einer ganzen Bandgeneration, welche sich um die 2005er Jahre gegründet haben. Neben den Kaiser Chiefs, The Kooks, The Killers oder Bloc Party prägten sie den Sound, der in jeder Indie-Disco noch heute gespielt wird. Doch wie auch bei den anderen Vertretern wurde es über die Jahre ruhiger. Nach dem Debütalbum “A Certain Trigger” (2005) und dem erfolgreicheren “Our Earthly Pleasures” (2007) verschwanden die anderen drei Platten wie auch bei vielen anderen 2005er-Bands eher weiter hinten im Regal: der große Hype war erstmal vorbei.

Es sind mittlerweile drei Jahre vergangen, seit Maximo Park 2014 mit “Too Much Information” ihr fünftes Album veröffentlicht hatten. Ab morgen sind sie mit “Risk To Exist” wieder zurück und gehen wieder neuere Wege.

Aber keine Angst: den üblichen Pop-Gitarren-Riffs und dominanten Synthesizer-Sounds bleibt das Quartett um Frontmann Paul Smith treu. Und doch könnte “Risk To Exist” sogar mit den ersten Alben konkurrieren, denn die elf Tracks hauchen der Platte von Anfang bis Ende Leben ein.

Neugierig, aus dem gewohnten Umfeld im englischen Nordosten auszubrechen, zog es Maxïmo Park im Herbst 2016 nach Chicago in das Studio von Wilco. Komplett live aufgenommen, stellen die Aufnahmen einen weiteren mutigen Schritt der Band dar.

Maximo Park sind bekannt durch ihre Indie-Dancefloor-Hymnen. Auf den letzten Alben kamen diese zu kurz, doch schaut man sich zum Beispiel „Get High (No I Do Not)“ an, dann erkennt man wieder die Hip-Shaking-Fähigkeiten und die eingängigen Texte, wie man sie von “Apply Some Pressure” (2005) oder “Our Velocity” (2007) kennt.

Dies hört man auch schon beim ersten Release, dem Ttieltrack “Risk To Exist”, einem ungewöhnlichen drum-dominanten Track, der zweifellos ein gutes Training für Schlagzeuger Tom English ist.

Die Texte auf “Risk To Exist” haben einen überraschend nachdenklicheren Ton als auf den früheren Alben. Angesichts der jüngsten sozialen und politischen Fragen in Großbritannien ist dies aber auch nicht verwunderlich, denn mit „Girls Who Play Guitars“ hat das Land laut Paul Smith nichts mehr zu tun.

Schon im Opener “What Did We Do To You To Deserve This?” wird der Wandel deutlich: “You forgot to tell the truth, now it’s too far away […] What’s that look upon your face? No, this is not the good old days!”. Maximo Park sind wahrlich keine Freunde der aktuellen Geschehnisse um Brexit & Co. Mit ihren neuen lyrischen Inhalten, die weit über Langeweile-Pop-Unsinn hinausgehen, hat Paul Smith unbestreitbar auch über die Botschaft der Musik nachgedacht.

“Risk To Exist” wird kein neues “A Certain Trigger”, aber es ist sicherlich eines ihrer besten Alben.

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