Während es draußen vor der Tür aus Kübeln schüttet, breitet sich im kuscheligen Wohnzimmer der Sommer aus. Wie das geht? Ganz einfach: Man legt einfach nur das neue Beach Fossils-Album “Somersault” in den Player und drückt auf play. Und schon füllt sich der Raum mit sonnendurchfluteten Vibes.
Dustin Payseur, seines Zeichens Multiinstrumentalist, Label-Inhaber und Kopf der Band, breitet mal wieder die Hängematte aus. Irgendwo zwischen Dream-Pop, indie-lastigem Lo-Fi und zartem Shoegaze pflanzen der Mastermind und seine – man höre und staune – komplett involvierten Gefolgsleute Jack Doyle Smith und Tommy Smith ihren Hybrid aus luftigem Pop und melancholischem Geträume zwischen offenen Südsee-Palmen und dichten Laubenpieper-Hecken.
Abermals verschmelzen Jingle Jangle-Gitarren und unaufgeregte Drums im Verbund mit Payseurs narkotisierendem Organ zu einem großen Ganzen, das erst nach dem zweiten Durchlauf Spuren hinterlässt. Dann aber umso größere.
Phasenweise aufgeplustert mit Streichern, Flöten, Klavier und Cembalo markieren Songs wie “Saint Ivy”, das fluffige “Social Jetlag” oder das mit Saxofon-Sounds befeuerte “Rise” einen kleinen, aber feinen Wendepunkt im Beach Fossils-Kosmos.
Alles kommt ein bisschen ausgefeilter und strukturierter um die Ecke – eine Veränderung, die dem bisweilen doch etwas stoischen Schaffen der New Yorker hörbar gut tut.
Ein bisschen mehr Opulenz, ein gezähmter Gast-Rapper (Cities Aviv, “Rise”) und viele, zwischen den Sound-Zeilen pulsierende Experimente öffnen den Beach Fossils eine Tür in neue Klang-Gefilde. Da schließt man sich gerne an und folgt.