Zwischen Zusammen-sind-wir-stark und Viele-Köche-verderben-den-Brei bewegt sich das bekannteste Rock-Kollektiv Torontos, Broken Social Scene, auf ihrem Combeack-Album „Hug Of Thunder“.

Dass sieben lange Jahre seit dem letzten Album vergingen, ist gar kein so großes Wunder, bei einer Band, die sich aus bis zu 19 Mitgliedern speist, die größtenteils in anderen kanadischen Musikprojekten aktiv sind.

Auch wenn Kevin Drew und Brendan Canning bei der letzten Welttournee vor zwei Jahren zu sechst die Broken Social Scene gaben, sind bei diesem lang erwarteten Album wieder alle mit an Bord. Das beinhaltet alte Weggefährten wie die ebenfalls dieses Jahr ein neues Album veröffentlicht habende Leslie Feist, genauso wie Neuzugänge wie Ariel Engle vom kanadischen Indie-Duo AroarA.

„Hug Of Thunder“ ist ein Mosaik der Facetten von BSS. Die pompösen, orchestralen und geradezu epischen Stücke mit allerhand Bläsern, Chören und Gitarren wuseln mit reduzierteren Songs um Aufmerksamkeit.

Beeindruckend ist und bleibt dabei das dramaturgische und handwerkliche Niveau des unübersichtlichen Kollektivs. Drew und Canning halten den Laden zusammen und schustern handwerklich einwandfreie Indie-Rock-Songs zusammen.

Allein mit Blick auf das große Ganze, auf Albumlänge statt Song-Moment, ist „Hug Of Thunder“ so ziemlich genau das, was der Titel zu suggerieren sucht: extrem viel auf einmal. Die Indie-Rock-Wucht Broken Social Scene aus Kanada ist aber auch genau dafür bekannt und geliebt.

Auch wenn sie noch so gute Musiker sind, auf Dauer, mit zunehmenden Durchläufen, entsteht ein gewisser Abnutzungseffekt durch das überbordende Pop-Pathos und die eigentlich beeindruckende Vielstimmigkeit.

Zwei Eindrücke erzeugt somit „Hug Of Thunder“: Erst stark, dann zu viel des Guten.

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