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Shabazz Palaces – Quazarz vs. The Jealous Machines

Fortsetzung von “Shabazz Palaces – Quazarz: Born On A Gangster Star“.

Wieder drei Jahre nach dem letzten Werk ist es nun Zeit für Neues. Mit „Quazarz Vs. The Jealous Machines“ und „Quazarz: Born On A Gangster Star“ veröffentlichen Shabazz Palaces gleich zwei Alben auf einmal.

Diese sind natürlich hoch konzeptuös und bilden eine verschwurbelte Einheit. Palaceer schlüpft hier in die Rolle der Alien-Figur Quazarz, welcher auf Weltraumreise die ein oder andere erzählenswerte Sache widerfährt. Freilich erinnern die geschilderten Begebenheiten an allzu irdische Phänomene.

Shabazz Palaces widmen sich auf beiden „Quazarz“-Alben der irdischen zwischenmenschlichen Kommunikation in Zeiten von Social Media. Was macht der potentiell beliebig verfügbare digitale Content mit uns? Wie viele Instagram-Posts braucht es um ein Foto, mit dem man hinterher doch nicht zufrieden ist, in das digitale Vergessen zu schicken. Was sind wir für Wesen reiner Oberflächendarstellung geworden und was kümmert das das Universum?

Die inhaltliche Konzeptualität mag stark künstler-verkopft erscheinen. Sie wird dennoch unglaublich charmant dargeboten. Shabazz Palaces lullen im besten Wortsinne ein. Man ertappt sich selbst in einem angenehmen Zustand des Berauscht-seins, während man mit der ein oder anderen cleveren Frage konfrontiert wird.

Quazarz: Born On A Gangster Star“ nimmt dabei die Eisbrecherfunktion ein, während „Quazarz Vs. The Jealous Machines“ die stärkeren Song- und Melodie-Momente enthält. Das Kennenlernen mit Aliens muss holprig und missverständlich beginnen, hat man sich erst genügend beschnuppert, kann man sich der Faszination des Fremden dann voll und ganz widmen.

Deutlich wird das vor allem gegen Ende des ersten Teils, als Einleitung dessen, was auf „Gangster Star“ dann passiert: Nach einer halben Stunde seltsam-schönen Geblubbers triumphiert der vorletzte Track des ersten „Quazarz“-Albums, „Moon Whip Quäz (feat. Darrius)“ als große Shabazz-Palaces-Hymne:

Über einen winzigen, aber signifikanten Rest von Kraftwerks berühmter Synthie-Melodie von „Das Model“, werden Shabazz Palaces plötzlich mit Hip-Hop-Uptempo hitverdächtig, eingängig und knotenlösend.

Wer sich dem Surrealen dieser Band lange genug hingibt, wird reich belohnt werden.

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