Während Kool Savas, Taktloss, Fler und Silla die Rap-Formationen Westberlin bzw. Südberlin Maskulin bilden, präsentieren sich Testo und Grim104 in Anlehnung daran seit 2010 als Zugezogen Maskulin. Dass die zwei Wahlberliner nicht groß um den heißen Brei reden, zeigten sie bereits auf ihrem aktuellen Album „Alles brennt“ (2015).
Nach dem Longplayer wurde es musikalisch allerdings relativ ruhig um das Duo. Bis auf den Freetrack „Ratatat im Bataclan“ und der Single „Füchse“ in Kollaboration mit Rapper LGoony blieben weitere Veröffentlichungen aus. Grim104 arbeitete am neuen Sookee Album “Mortem And Makeup” mit.
Umso überraschender war es, als sich ZM vor kurzem auf Facebook als „Zuckersüße Mäuse“ für das diesjährige splash! Festival ankündigten. Im Zuge des Auftritts präsentierten die Rapper ein paar neue Songs und gaben das Release ihrer neuen Platte bekannt.
„Alle gegen Alle“ heißt das neue Album und erscheint am 20. Oktober bei Four Music. Produziert wurde es von Markus Ganter, der bereits mit Künstlern wie Casper, Sizarr oder Dagobert zusammengearbeitet hat.
Es scheint, als würden sich Grim104 und Testo auch auf ihrem neuen Werk treu bleiben und da ansetzen, wo der Vorgänger aufgehört hat:
„Ende der Gemütlichkeit/Hallo Gift und Galle/Ab jetzt heisst die Parole wieder/ALLE GEGEN ALLE!“ heißt es auf ihrem Twitter-Account.
Ende der Gemütlichkeit/ Hallo Gift und Galle/ Ab jetzt heisst die Parole wieder/ ALLE GEGEN ALLE! #allegegenalle #201017 #zmalbum2 pic.twitter.com/OUOE94l1vV
— 🔟😖Zugezogen Maskulin😖🔟 (@ZGZGNMSKLN) July 8, 2017
Vor kurzem präsentierte das Duo mit „Was für eine Zeit“ die erste Singleauskopplung aus dem kommenden Album und zeigt sich wie gewohnt gesellschaftskritisch. ZM nehmen kein Blatt vor den Mund, wenn sie sich offen über Kollegen wie Jan Leyk, Beisenherz oder Psaiko.Dino auslassen und den Zeitgeist bemängeln:
„Und schreib bitte die Eins aus, sonst schlage ich dir den Schädel zu Brei!”, rappt Moritz Wilken aka Grim104.
Parallell zur Singleveröffentlichung erschien auch das dazugehörige Video:
Der Clip entstand wieder unter der Regie von Martin Swarovski, der bereits für die Musikvideos zu „Plattenbau O.S.T.“ und „Alles brennt“ verantwortlich war.
Mit dem Video zu „Was für eine Zeit“ machen Zugezogen Maskulin nicht nur verbal, sondern auch bildlich ihren Standpunkt gegenüber der Gesellschaft deutlich: Während Testo auf einem Leichenhaufen rappt, gestikuliert Grim104 heftig zu den Worten „Na ja, mit etwas Glück sterb’ ich bald in einem Krieg.“
