Die Beach Fossils aus dem strandfernen Brooklyn, NY machen – etwas strandnäheren – Surf-Brit-Dream-Pop. Derzeit sind sie mit ihrem Album “Somersault” vom Mai diesen Jahres auf Tour und waren gestern in der Münchner Muffathalle. Ursprünglich war das Ampere für den Auftritt vorgesehen, da dieses aber aktuell umgebaut wird, wurde die Muffathalle flugs mit Vorhängen verkleinert und die Bühne weit vorgezogen.
Den Auftakt machen zunächst die Münchner Twin Tone Trigger. Die beiden Bandmitglieder Kevin Ippisch und Axel Rupp haben sich im legendären Atomic Café kennen gelernt und vor kurzem wieder als Band reaktiviert. Letzte Woche waren sie im Studio und haben ihr Debütalbum aufgenommen, das im Frühjahr nächsten Jahres erscheinen soll.
Die Anstrengungen der Studioaufnahmen merkt man ihnen jedoch nicht an. Das Duo legt mit einem breiten – gerade noch nicht eklektischen – Genre-Mix einen fulminanten Auftritt hin. Kevins Gitarre klingt mit Hilfe von cleverem Looping wie mindestens fünf, das dynamische Schlagzeug von Axel ergänzt perfekt.
Auch live eher unpopuläre Instrumentalversionen (“Black Flag Flying”) kommen gut rüber, Highlight ist “Universe Next Door”, bei dem das aus überwiegend jungen Frauen bestehende Publikum kurz davor ist, einen Moshpit zu bilden. Auf das Debütalbum darf und muss man gespannt sein.
Nach kurzer Pause, die nicht mal für eine Zigarette reichte, starten dann die Beach Fossils und die Zuschauer, die sich nahezu alle vor der Halle versammelt hatten, strömen eilig wieder hinein.
Nach dem Opener “Generational Synthetic” vom 2013er Album “Clash The Truth” begrüßt Frontmann James Dustin Payseur das Publikum mit einem “we have time for one or two more…”. Danach folgen jedoch zunächst keine weiteren Ansagen.
In der zweiten Hälfte, eingeleitet mit “Moments/What A Pleasure” wird der Dream-Pop dann etwas gitarrenlastiger und das Konzert gewinnt an Schwung, den es bis zum Ende beibehält.
Nach der Zugabe “Crashed Out/Daydream” ist Sänger Dustin Payseur offenbar aufgewacht und wird gesprächig. “You’re a fun crowd, I like you a lot” beginnt er, um dann über Leute zu philosophieren, die man mag und nicht (“Weird fucking people you don’t want in your life… Weird fucking people you want in your life… and people you want to eat like a little cake…”).
Er betont mehrfach, dass die Münchner Zuschauer zu denen gehören, die er sehr mag, was damit endet, dass er alle zu seiner Geburtstagsfeier einlädt, bevor er feststellt, dass diese ja bereits war.
Schließlich schaffen es die anderen Bandmitglieder, Dustin zu stoppen und die Show wird beendet. 30 Sekunden später sind die Fossils dann am Merch-Stand und signieren noch lange T-Shirts und Platten für die Fans.