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Feist – Live im Circus Krone, München

Brütende Hitze von 31 Grad lädt nicht unbedingt zu einem Zirkusbesuch ein. Wenn Leslie Feist allerdings in den Circus Krone zu einem Konzert ruft, ist das etwas ganz anderes.

Ziemlich pünktlich um 20:30 Uhr geht es ohne Warm-Up los (wer braucht das auch schon bei den Temperaturen). Leslie begrüßt das Publikum und erklärt, dass sie heute Abend zu ihrem und unserem Vergnügen ("Pleasure") da ist und, um das neue Album "Pleasure" zu spielen. Wortspielereien und Improvisationen sind eine große Stärke der Kanadierin, wie man später noch sehen wird.

Leslie sucht von Anfang an den Kontakt zu den Zuschauern und stellt so auch bezüglich der Atmosphäre die Wärme her, die temperaturmäßig im Saal bereits herrscht. So versucht sie, den Hintergrund von "Lost Dreams" auf Deutsch zu erklären und fragt nach den entsprechenden Vokabeln für "Lost in the woods", was semi-korrekt bei "Verlorene Bäume" endet.

Bei "A Man Is Not His Song" beschwert sie sich nach dem "We all want to sing along" freundlich beim – bis dato alles andere als textsicheren – Publikum, dass man doch, wenn man schon hier herkommt, erwarten dürfte, dass wenigstens die eine Refrainzeile mitgesungen wird (was dann im zweiten Anlauf auch einigermaßen klappt).

In der Halbzeit fordert Feist alle zum Auftstehen von ihren Sitzen auf, nachdem sie erklärt hat, dass eine tanzende Zuschauerin sie schon den ganzen Abend inspiriert hat. Die Münchner Besucher sind mittlerweile warmgelaufen, legen die Fächer weg und singen bei den nun folgenden Hits wie "My Moon My Man" oder "I Feel It All" sowie dem Coversong "Sea Lion Woman" brav mit.

Nun zeigt sich auch, dass der Circus Krone mit seiner ausgestrahlten, älterlichen Würde, dem High-End Sound und den großen Schatten, die er von Leslie auf die gegenüberliegende Zeltseite wirft, die perfekte Location ist.

Zum Abschluß des Hauptteils verkündigt Feist dann schwitzend "I'm so hot right now" und improvisiert singend "We would be feeezing, if we were in New York…" (andere Städte folgen) und "Sweet, sweet Munich, you are so hot", was allen ein warmes Lachen entlockt.

Die Zugabe schließt mit "1234" in einer schönen Akustikversion und beendet ein tolles Konzert, das nicht nur wegen der Sommerhitze bei allen Zuschauern glühende Wangen hinterlassen hat.

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