Die Geschichte eines halben Jahrhunderts. Genau diese erzählte Richard Melville Hall, besser bekannt als Moby, im Mai letzten Jahres, als er seine Autobiographie „Porcelain“ veröffentlichte. Parallel zum Buch steuerte das Label Embassy Of Music die Compilation „Music From Porcelain“ bei, die mit zehn Jahren Moby-Musik (1989-1999) gefüllt war.
Ein wichtiges Ereignis ist aufgrund seines späteren Eintreffens allerdings nicht in den Memoiren festgehalten: Der Wahlsieg von Donald Trump. Moby nimmt seither durch seine Musik politisch Stellung, nicht zuletzt durch die zwei Alben „These Systems Are Failing“ und „More Fast Songs About The Apocalypse“ seines Musik-Projekts Moby & The Pacific Void Choir.
Letzteres erschien gerade mal vor knapp einem halben Jahr. Gestern kündigte der Musiker einen weiteren Longplayer für das kommende Jahr an, den mittlerweile dritten innerhalb von nur 18 Monaten.
„Everything Was Beautiful And Nothing Hurt“ heißt die neue Platte und erscheint am 2. März bei Mute. Mit den Worten „and in case you were wondering” bestätigt Moby auf seinen Social-Media-Kanälen, dass der Titel des 12-Track-Albums eine Anspielung auf den „Schlachthof 5“-Roman des amerikanischen Schriftstellers Kurt Vonnegut ist.
Inhaltlich geht Moby allerdings überraschenderweise nicht in die Offensive gegen Trump oder aktuelle politische Missstände. Stattdessen möchte der Sänger die Politik diesmal komplett raushalten und sich persönlicheren Themen wie der Menschlichkeit, Individualität oder dem Spirituellen widmen:
„It goes back to the humanity of it […] Because that’s the common denominator: who are we as a species and why have we made so many egregious, terrible choices?”, erklärt Moby in einem Interview mit dem Billboard.
Als ersten Vorgeschmack auf das neue Album, präsentierte Moby gleichzeitig die neue Single “Like A Motherless Child” (featuring Raquel Rodriguez), zu der es auch ein Musikvideo gibt:
Der Song ist eine Neubearbeitung eines geistlichen Liedes, welches seinen Ursprung in der Sklaverei in Südamerika hat. Die Textzeile „Sometimes I feel like a motherless child“ wurde bereits mehrfach von Künstlern wie Odetta, Eric Clapton oder Van Morrison gecovert.
„Everything Was Beautiful, And Nothing Hurt”-Tracklist:
01. Mere Anarchy
02. The Waste of Suns
03. Like a Motherless Child
04. The Last of Goodbyes
05. The Ceremony of Innocence
06. The Tired and The Hurt
07. Welcome to Hard Times
08. The Sorrow Tree
09. Falling Rain and Light
10. The Middle is Gone
11. This Wild Darkness
12. A Dark Cloud is Coming