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Tom Misch – Geography

Seit gestern steht die neue Platte von Tom Misch in den virtuellen Regalen. Es ist das sechste Werk, das von dem 22jährigen Engländer veröffentlicht wurde.

Dabei bleibt er einem Stil treu, der sich nicht in ein Genre einordnen lässt. 13 Tracks lang führt uns Misch durch ein Potpourri an musikalischen Einflüssen: Funk, Disko, Soul und Hip-Hop.

Misch mischt gerne. Nicht nur allein für sich, sondern auch für andere Künstler. So blickt Tom Misch auf bemerkenswerte Zusammenarbeiten zurück, u.a. Mos Def und Busta Rhymes ließen sich von ihm die Beats basteln.

Auf „Geography“ hat Misch auch einen bekannten Ehrengast: De La Soul lässt seine Stimme auf „It Runs Through Me“ erklingen. Das bleibt nicht das einzige Feature auf der Platte. Der – wie Tom Misch – aus London stammende Loyle Carner rappt auf dem smoothen „Water Baby“ mit. „Swimming with these times“, singt Misch auf seine sauber produzierten Beats im selben Titel. 

Dabei klingt „Geography“ so wenig nach 2018, nach „these times“, wie Kanye West nach demütiger Bescheidenheit. Bei „South Of The River“ weiß man nicht, ob man zuerst an die Bee Gees oder an Discokugeln denken soll.

Groovy wie die 80er und Saturday Night Fever, so klingen viele Lieder auf Misch’s Album. „Lost In Paris“ ist eines davon, aber auch „Disco Yes“ hat die Tanzbarkeit im Titel. 

Leise und soulig wird der Londoner bei „Man Like You“ oder „You’re On My Mind“. Da zupft er so zärtlich an den Saiten seiner E-Gitarre, dass der Hörer fast denken könnte, die Songs seien aus Versehen auf der Platte gelandet.

Kurz spielt er auch den sanften Hit „Isnt She Lovely“ von Stevie Wonder an. Der Klassiker bleibt das einzige Cover auf „Geography“ und ist eher als Hommage, denn als Einfallslosigkeit, zu verstehen. 

Den jungen, innovativen Misch dieser zu bezichtigen, wäre ein großer Fehler. Er verwebt auf seinem aktuellen Album die Ideen von Hip-Hop, Disko, Soul und Funk miteinander. Dass das homogen klingt und nicht nach einem schiefen Durcheinander, ist wohl seiner musischen Leidenschaft geschuldet. Mit der hat Tom Misch ein abwechslungsreiches, gelungenes Album abgeliefert. 

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