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Fuck Yeah – Funny Farm – Prost

Fuck Yeah hätten vielleicht die neuen The Notwist abgeben können, wenn sie nicht so zielgerichtet dagegen antrinken würden. Sie hätten nicht nur die bayerische Herkunft gemein, sondern auch die nerdige Verspieltheit – in Adern und Gesichtern.

Die Klangexperimente und Denksport-Aufgaben der Popmusik überlassen die Münchner aber dann doch lieber den Kaffee-Trinkern, die sich höchstens mal mit etwas Rot-Wein anheitern.

Für Fuck Yeah sind hingegen „Bars With No Beers“ ein No-go. Und zwar so sehr, dass sie das gleich zweimal auf „Funny Farm“ hervorheben. In verschiedenen Versionen steht der Song einmal an vierter Stelle ihres zweiten Albums und ein anderes Mal als Reprise an vorletzter. Überzeugend ist keiner.

Bereits im Opener wird „The Lever“, die bekanntlich mit ihren Aufgaben wächst, auf Alkoholiker geeicht. So etwas passiert womöglich, wenn man in den Bone Studios zwischen Hühnern und Igeln abseits des Trubels ein Album aufnimmt und am Ende des Tages „Funny Farm“ als logischen und überzeugenden Titel wahrnimmt.

Im nicht ganz nüchternen Zustand mag das an manchen Stellen sogar recht frisch wirken, in Wahrheit wärmen hier aber lediglich nicht mehr ganz so frische Slacker nicht mehr ganz so frische Ideen auf.

Fuck Yeah drücken New Wave, College-Rock, Indie und auch mal erstaunlich knarzigen Garage-Rock durch rostige Reibeisen. Viel hängen bleibt nicht. Einen Song wie „Hippo“ haben Bloc Party schon auf ihrer ersten Demo überzeugender hingekriegt.

Am Ende fehlen nicht nur roter Faden und eigenene Handschrift, sondern auch die zwingenden Songs. The Notwist können unbehelligt Kaffee kochen. Prost!

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