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Teitur – I Want To Be Kind

Lange nichts mehr gehört vom Exportschlager Nummer eins der Färöer-Inseln. In den frühen Nullerjahren wurde Teitur Lassen mit seinem zartbesaiteten Singer/Songwriter-Pop international bekannt.

Das liegt lang zurück, aber auch sein letztes Album ist inzwischen fünf Jahre alt. Derart viel Zeit zwischen Alben hat Teitur noch nie verstreichen lassen, es dürfte somit deutlich geworden sein, dass der inzwischen in seinen 4o-ern angekommene und London seine Heimat nennende Färöer in eine Art Spätwerk seines künstlerischen Schaffens langsam, aber sicher eingetreten ist.

Doch Teitur war nicht gänzlich untätig in den letzten Jahren. Zum Beispiel zeichnete er sich als Co-Autor und Produzent auf Judith Holofernes‘ zweitem Soloalbum „Ich bin das Chaos“ aus und tourte auch mit in ihrer Live-Band.

Diese künstlerische Hilfestellung gab Holofernes übrigens zurück auf „I Want To Be Kind“: Sie und die Musikerkollegen Aloe Blacc, Lucio Mantel, Per Worm und Kevin Scott Rhoads sind Co-Autoren einiger der sanftmütig vor sich hinplätschernden Wintermusik-Songs.

Denn natürlich hat sich Grundlegendes bei Teitur nicht verändert. Seine Musik ist für die Stille, für den inaktiven Moment, welcher sich eher in kalten, dunklen Winterabenden finden lässt, als im aufblühenden Sommerbeginn.

Darüber hinaus trägt sich der reduzierte Andächtigkeits-Pop von Teitur Lassen im entscheidenden Maße über seine Stimme. Und die findet und fand man von je her entweder wunderschön oder seltsam unberührbar.

Mir persönlich fehlt dem zarten, sensibel arrangierten Pop Teiturs die stimmliche Besonderheit, die tragende emotionale Kraft, für die sich der ganze Sanftmut lohnt.

Gleichwohl ist das nur eine kaum beeinflussbare instinktive Reaktion auf das Timbre einer Stimme – musikalisch macht Teitur in Sachen Soft-Pop schon lange alles richtig.

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