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OliAlchemy – Time To Love – Videopremiere

Szene: Getragen vom stampfenden Rhythmus eines sich mantra-artig wiederholenden Ethno-Pop-Riffs, schreitet ein schwarz gekleideter Mann mit verdunkelter Sonnenbrille und ernster Miene durch mitteleuropäischen Laubwald.

Ein bisschen unheimlich mutet das neue Video des spanisch-französischen Musikers Olivier Herran mit seinem Projekt OliAlchemy, um den es sich bei dem eingangs erwähnten Hauptdarsteller handelt, also durchaus an. Aber seht selbst. Hier seine neue Single “Time To Love” in der MusikBlog Videopremiere.

www.youtube.com/watch?v=e9dy1NKViQM&feature=youtu.be

Weder die zwei, ganz im Gegensatz zu Herran weißgekleidet und blond beschopften Kinder, deren Besuch im Esoterikbuchladen und anschließender Waldspaziergang seinen Marsch kontrastieren, können diesen Eindruck schmälern, noch der Name OliAlchemy. Immerhin steckt da das englische Wort für „Alchemie“, für die Beschäftigung mit dem Metaphysischen, ja schon drin.

Irgendetwas scheint Herran im Schilde zu führen und wir können froh sein, dass er uns offenbar wohlgesonnen ist. Zumindest predigt er uns über knappe drei Minuten (so lange dauert das Video) in bester Dave-Gahan-Manier immer wieder, dass wir alles können, eine ziemlich freundliche Botschaft also eigentlich – „you can do everything you want“.

Ziemlich beeindruckend ist außerdem nicht nur das von Olivier Herran gespielte Luftpiano, sondern auch seine Performance während des Refrains.

Man könnte schwören es sei eine Frauenstimme, die sich da immer wieder zur Verbreitung der Botschaft von der Zeit der Liebe erhebt – „it’s time to love“, stattdessen scheint es (vertraut man den Bildern) Herran selbst zu sein, der die titelgebende Phrase, leidenschaftlich und lässig zugleich, zum Besten gibt.

Spaß beiseite: Es passiert nicht wahnsinnig viel Überraschendes in Lied und Bild, aber genau darauf scheint OliAlchemy angelegt zu sein.

Das Prinzip der ständigen Wiederholung überlistet den Hörer gewissermaßen und sorgt dafür, dass sich das Mantra im Gehirn festsetzt wie eine gemeine Zecke in der Epidermis – nur, dass „Time To Love“ eben keine Borreliose-Bakterien, sondern ganz still und heimlich die Botschaft der Liebe im Körper des Wirts verbreitet.

So lange, bis sich derselbe Tage später dabei ertappt, wie er den Bäumen, während eines sonntäglichen Spaziergangs, eine Melodie entgegen schmettert: „it’s time to love“.

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