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The Devil Makes Three – Chains Are Broken

Auf dem Cover von „Chains Are Broken“ geht es hinaus auf die stürmische See. Gewitterwolken türmen sich mit aufbäumenden Wellenbergen um die Wette. Dabei lassen es The Devil Makes Three auf ihrem neuen Album gar nicht so ungestüm zugehen, sondern grooven mit ihrem Misch aus popaffinem Bluegrass eher lässig um die Ecke.

Ganze sieben Jahre hat sich das Trio, bestehend aus Pete Bernhard, Lucia Turino und Cooper McBean, Zeit gelassen, um wieder eine Platte mit Eigenkompositionen rauszubringen. Das letzte Album „Redemption & Ruin“ bestand ausschließlich aus Covern.

Für ihre neue Platte haben sie sich nicht nur wieder ans Songschreiben gewagt, sondern auch in Sachen Besetzung gewissermaßen Neuland betreten, aber trotzdem auf Altbekanntes gesetzt.

Für ihr sechstes Studioalbum haben die US-Amerikaner etwas aufgestockt und geben dem Teufel noch einen vierten Gehilfen zur Hand. Neben dem üblichen Akustiksound aus zwei Gitarren und Kontrabass darf auf „Chains Are Broken“ erstmals Tourschlagzeuger Stefan Amidon auch auf Platte mittrommeln.

Im Sound macht sich das durchaus bemerkbar. Die Songs haben mehr Drive und liebäugeln weitaus mehr in Richtung Rock als die Vorgänger, was aber auch an der Produzentenwahl liegen könnte. Denn Ted Hut stand auch schon für The Gaslight Anthem oder Flogging Molly an den Reglern.

Das merkt man vor allem bei Nummern wie „Paint My Face“. Das Intro verlässt sich allein auf die Saiten, bis dann der Gesang und das Schlagzeug einsetzen und ganz klar die Richtung vorgeben.

Auch den langsamen Nummern steht das Schlagzeug gut. „All Is Quiet“ hat mit seiner Melancholie und Schwere ein bisschen was von Lana Del Rey und versetzt einen in den dunklen Schiffsbauch, wo man hofft, dass die Wellen einen doch noch verschonen, obwohl der Mast längst gebrochen ist.

Lyrisch ist „Chains Are Broken“ sehr persönlich ausgefallen. Bernhard spannt seine Geschichten von Wiedergeburt bis hin zu Drogenmissbrauch und dessen Folgen und schreckt dabei nicht vor einer Überdosis Metaphern zurück.

Eins stellt „Chains Are Broken“ auf jeden Fall klar. The Devil Makes Three lassen sich auch als Quartett ganz schön gut hören.

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