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John Butler Trio – Home

Jeder, der das John Butler Trio schon einmal live gesehen hat, weiß, dass ihre Shows rauflustige, leidenschaftliche und einzigartige Abenteuer sind. Die drei Australier lieben die Leidenschaft, die Musik und das Leben. Diese Woche erscheint ihr neues und somit sieb­tes Studioalbum “Home”.

Es ist mittlerweile vier lange Jahre her, dass mit “Flesh & Blood” ein Studioalbum von dem John Butler Trio veröffentlicht wurde. Damals gab es für das Album mehrere Auszeichnungen wie den ARIA Music Award für das beste Blues-Album. Es folgten unzählige Tourneen und zahlreiche Fernsehauftritte.

Doch irgendwann kam wieder der Wunsch in die Gedanken der Band – zurück zur Familie, zu Freunden und zur Stille. “So I’ll go / And I hope you will find me / For I need some redemption / I can’t walk alone anymore.”, heißt es somit auch in der ersten Singleauskopplung vom neuen Album – “Wade In The Water”.

Für Frontmann John Butler ist ein “Zuhause” eher ein relatives, aber persönliches Konzept. Es ist mehr eine Haltung von Frieden, Liebe und Familie als irgendeine geografische Position auf dieser Welt. Textlich verbindet das ganze Album “Home” daher die Themen der Liebe und Familie mit introspektiven Fragen und der Notwendigkeit, sich zu erholen.

“Das größte Thema wäre wahrscheinlich Liebe und ich denke, eine Art Selbstfindung”, schrieb Butler in einem Brief an seine Fans. “Es ist klassisch, dass Leute in meinem Alter einen bestimmten Punkt im Leben erreichen, an dem sie einen Neustart machen. Man muss über Dinge gehen, die für einen nicht mehr funktionieren, egal ob du über etwas verärgert bist oder ob du Angst vor etwas hast.”

Auch musikalisch erinnern viele Songs an eine bunte Mischung aus vielen Einflüssen von Künstlern und Richtungen. So klingt “Wade In The Water” wie eine raue Version von Becks “Loser” gepaart mit der Stimme Brandon Boyds von Incubus. Bei “Miss Your Love” verbinden sich Country und Blues mit ein bisschen The Verve.

Und schon der Opener “Tahitian Blue” entfacht ein freudiges und wohliges Gefühl im ganzen Körper. John Butler zieht mit seiner Steelguitar fast den ganzen Song denselben lockeren Riff durch und wird im Gesang von seinen Kollegen Byron Luiters und Grant Gerathy unterstützt.

Musikalisch ist “Tahitian Blue”, aber auch das restliche Album, wie ein Jambalaya – ein Gericht aus Roots, Weltmusik und akustischen Einflüssen. Alles perfekt vermischt und abgeschmeckt.

Und auch der Titeltrack “Home” kann sich sehen lassen. Etwas elektrolastiger als alles, was man jemals vom John Butler Trio gehört hat, aber dennoch sind die bekannten Feinheiten vorhanden – druckvoller Refrain und viel Gefühl in den Strophen.

“Home”’ bereitet die Oberfläche der emotionalen und akustischen Landschaft, die schließlich zum Grundstein des Albums wurde. Egal ob “Faith”, “Tahitian Blue”, “ Coffee, Methadone & Cigarettes” und Co – alle Songs berühren und treiben die Gedanken voran.

“Ich experimentiere mit einigen elektronischen Beats. Es gibt viel mehr Rhythmus, einige programmierte Sounds und viele Synthesizer. Aber dennoch viel Gitarre und viel Fingerpicking.”, sagt John Butler zur Entstehung des Albums. Und weiter:

“Die neuen Songs wollten eine bestimmte Behandlung. Und die Art und Weise, wie sie zu mir kamen, war eine Mischung zwischen programmierten elektronischen Klängen und unserem akustischen Live-Bandklang.”

Egal, ob positiv, negativ, liebevoll, oder auch komplett leer im Kopf, mit “Home” hat das John Butler Trio definitiv ein emotionales Album geschaffen.

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