Emma Ruth Rundle ist gefühlt immer auf Tour. Eine geht fließend in die nächste über. Seit einiger Zeit immer dabei,  Jaye Jayle. Erst Vorband, dann auch Background Band.  Jetzt ist sie mit dem Kopf der Band Evan Patterson liiert.

Jaye Jayle steht nicht auf Licht. Alle in Schwarz. Einzige Beleuchtung zwei Klemmlampen an den Microständern. Alle Köpfe bleiben im Schatten. Genauso dunkel der Opener „No Trail“ von der neuen Platte „No Trail And Other Unholy Paths“.

Zurückhaltendes Klimpern, sehr schleppender düsterer Sound, getragener Gesang. Zwischen Sisters of Mercy und Fields oft he Nephilim.

Zur Mitte des Tracks huscht eine schüchterne Emma auf die Bühne. Physikalisch im Zentrum der Bühne, akustisch ganz leiser Background Gesang. Kurze innige Berührung mit Evan beim Abgang.

Meistens Tracks der neuen Platte, es wird lebendiger. Drums mit dezentem Marsch-Charakter. Der Keyboarder unterstützt die Percussion. Überhaupt ist das Schlagzeug sehr zentral im Sound. Ein sachliches, nahezu emotionsfreies Rückgrat.

Mehr den Rand als die Felle geschlagen, Schellen, Besen. Es bleibt düster bis zum Ende, aber deutlich kräftiger. Den Flair von Bourbon und Pferden haben sie dieses Mal in Louisville zurückgelassen.

Bühne bei Emma Ruth Rundle deutlich leerer. Nur noch ein Drumkit und keine Keyboards. Neuer Drummer, Evan an der Gitarre und der Bassist bleiben.

Emma konsequent versteckt hinter ihrem Pony und den langen Haaren. Deutlich wacher und nicht mehr schüchtern, klarer Mittelpunkt. Dichter und lauter als Jaye Jayle. Die Stimme etwas zu leise, Gitarren dominieren.

Nach dem zweiten Track kommen die Haare in einen Dutt, Emma wird präsenter. „Apathy On The Indiana Border“ von der neuen Scheibe läutet den Hauptteil ein, gefolgt von „Protection“. Die Gitarren zerren. Ein Teppich, dicht und hochauflösend zugleich.

Zusammengepresste X-Beine zeigen die Anspannung, wenn sie nicht singt und sich auf ihr Spiel konzentriert. Regelmässiger Wechsel der Gitarren, intensives Stimmen zwischen den Stücken. Evan überbrückt diese Pausen mit leichten Feedback Sounds.

Mit „Marked For Death“ wird es ruhiger und konzentriert schiebend. Verhaltener Noise dominiert den Raum. Höhere Dynamik als auf der Aufnahme. Alles konzentriert sich auf ihre Person.

Die Stimme immer noch (zu) leise. Erinnert an letztes Jahr in der Prinzenbar. Und so soll es auch sein. Emma ist vordergründig die Stimme, aber vor allem die Gitarre. Alles andere reiht sich dahinter ein.

Mit „Darkhorse“, „Control“ und „Light Song“ geht es zu Ende, die meisten Stücke von „On Dark Horses“ waren dabei.

30 Sekunden Applaus und sie ist schneller wieder da als die Backstage Türe zugehen konnte. „Shadows Of My Name“. Solo nur mit Gitarre. Optisch passt das zu „Folk“ aus der Konzertankündigung. Akustisch und emotional ein kräftiger Abschluss.

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